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So bereitet sich Görlitz auf den Sturm vor

Die Stadt bereitet sich auf den Sturm vor. Dass dieser sich auf dem Weg in die Oberlausitz abschwächt, ist nicht wahrscheinlich.

Von Matthias Klaus & Susanne Sodan
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Früher als geplant fällten Mitarbeiter der Stadt und der Berufsfeuerwehr einen beschädigten Baum auf der Elisabethstraße.
Früher als geplant fällten Mitarbeiter der Stadt und der Berufsfeuerwehr einen beschädigten Baum auf der Elisabethstraße. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Görlitz. Sein letztes Stündchen hat früher geschlagen als geplant. Eigentlich sollte ein geschädigter Baum auf der Elisabethstraße nächste Woche gefällt werden, sagt Svend Schmoll, Leiter des Sachgebietes Straßenbau/Stadtgrün der Stadt Görlitz. „Wegen der Sturmwarnung haben wir das vorgezogen.“ Zu groß die Sorge, dass der Baum den Böen nicht standhalten würde. Auch weitere Bäume wurden ausgeschnitten.

Großflächiges Sturmtief

Die Meteorologen erwarten, dass die nächste Kaltfront Ostsachsen am Donnerstag zwischen fünf und neun Uhr erreicht. Sie wird nicht nur Schauer und vielleicht Gewitter bringen, sondern auch Sturm. Ein Sturmtief aus Südwest – oft kam Görlitz in der Vergangenheit bei solchen Wetterlagen glimpflicher davon als weiter westlich gelegene Regionen. Eine merkliche Abschwächung nimmt Jens Oehmichen, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, diesmal aber eher nicht an. „Es ist ein Sturmtief, das großflächig durchziehen wird“, sagt er.

Der DWD rechnet mit schweren Böen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Aber auch orkanartige Böen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde sind nicht ausgeschlossen. „Für das Tiefland ist das heftig“, sagt Oehmichen. Große Unterschiede zwischen Dresden und Görlitz nimmt er dabei nicht an. Über den Vormittag wird sich die Lage voraussichtlich leicht beruhigen. Am frühen Nachmittag sieht der DWD die Gefahr, dass der Sturm noch mal anhebt, „zum Abend hin rechnen wir mit Beruhigung.“

Feuerwehren richten Landfunkstellen ein

Die Feuerwehren sind in Wartestellung. Bereits am Dienstag wurde bei der Görlitzer Berufsfeuerwehr die Landfunkstelle vorbereitet. Eine solche wird bei mehreren Feuerwehren in verschiedenen Orten des Landkreises immer dann in Betrieb genommen, wenn damit zu rechnen ist, dass bei der Einsatzleitstelle in Hoyerswerda deutlich mehr Notrufe eingehen als üblich, erklärt Einsatzleiterin Anja Weigel. Die Einsatzleitstelle nimmt in solchen Lagen weiterhin die Notrufe entgegen, aber die Koordination der Einsätze – welche Feuerwehr rückt mit wie vielen Kameraden und welchen Gerätschaften aus – übernimmt die jeweilige Landfunkstelle. Auch die Kodersdorfer Feuerwehr zum Beispiel ist Landfunkstelle.

„Die Freiwilligen Feuerwehren sind auch informiert und bereiten sich vor“, sagt Anja Weigel. „Wir nehmen an, dass es in den frühen Morgenstunden mit ersten Einsätzen losgehen könnte.“

Der Tierpark Görlitz hält nach aktuellem Stand der Dinge an seinen Öffnungszeiten fest. Dies könne aber auch kurzfristig anders beschlossen werden, wenn die Situation zu gefährlich wird, so Sprecherin Isa Plath. Die Tiere jedenfalls werden nicht anders als sonst eingesperrt, Baustellen im Zoo sind besonders gut gesichert.

Die Stadt Görlitz mahnt zur Vorsicht. Aus Sicherheitsgründen werden am Donnerstag der Städtische Friedhof, der Friedhof in Hagenwerder und der Jüdische Friedhof in der Görlitzer Südstadt geschlossen bleiben. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sind die Friedhofsmitarbeiter heute ausschließlich telefonisch unter 103581 401012 oder per E-Mail an [email protected] erreichbar.