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Erste Vandalismusschäden auf der Landeskrone in Görlitz

Leerstand schadet dem Burghotel: Unbekannte haben eine Scheibe eingeworfen und versucht, den Aussichtsturm aufzubrechen. Der neue Pächter will nun etwas tun.

Von Ingo Kramer
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So sieht die demolierte Tür des Aussichtsturms auf der Görlitzer Landeskrone aus.
So sieht die demolierte Tür des Aussichtsturms auf der Görlitzer Landeskrone aus. © Foto: Noah Czernin

Seit Herbst steht das Burghotel auf der Görlitzer Landeskrone komplett leer, selbst der Aussichtsturm ist seither verschlossen. Jetzt – wenige Monate später – ist genau das eingetreten, was einige Besucher des Gipfels bereits befürchtet hatten: Es gibt erste Vandalismusschäden.

Das Fenster wurde eingeworfen – allerdings nicht, um einzusteigen.
Das Fenster wurde eingeworfen – allerdings nicht, um einzusteigen. © Foto: Noah Czernin

Unter anderem wurde eine Scheibe an der Rückseite des Gebäudes eingeworfen – allerdings nicht, um in das Burghotel einzusteigen. Dafür ist das Loch zu klein. Anders sieht es bei der Eingangstür zum Aussichtsturm aus. Hier haben Unbekannte mit massiver Gewalt versucht, die Tür aufzubrechen – am Ende aber erfolglos.

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Bei der Polizei ist in diesem Jahr bisher eine Anzeige mit diesem Hintergrund eingegangen, erklärt Polizeisprecher Kai Siebenäuger: „Am 21. Februar wurde bekannt, dass bislang unbekannte Täter am Gebäude Graffiti gesprüht hatten.“ Festgestellt wurden laut Siebenäuger Graffiti in Form einer Katze und undefinierbare Zeichen in pinker Farbe an mehreren Scheiben der Glasfront des Nebengebäudes. Diese hätten eine Größe von 1,20 mal 1,50 Meter gehabt. Zudem bestätigt der Sprecher ein eingeschlagenes Fenster auf der Rückseite und „eine beschädigte verschlossene Holztür zum Turm, vermutlich durch Gewaltanwendung“. Der Gesamtsachschaden liege bei etwa 1.000 Euro. „Die Ermittlungen in dem Fall dauern an“, so Siebenäuger.

Erbbauberechtigter ist verantwortlich

Die Gebäude befinden sich im Besitz der Stadt, aber sie sind seit 1993 und noch bis zum Jahr 2081 mit einem Erbbaurechtsvertrag an eine Firma verpachtet – ein grundstücksgleiches Recht. Das heißt, die Stadt als Grundstückseigentümer erhält den Erbbauzins, aber für alles andere ist nach außen hin grundsätzlich der Erbbauberechtigte verantwortlich. Diese Firma war von Beginn an im Besitz von Familie Daume und ist vor zwei Wochen verkauft worden. Neuer Pächter ist der Unternehmer Stefan Menzel, der in Görlitz unter anderem die Flamingo-Casinos, die Bikini-Bar und die Görliwood-Busse betreibt.

„Herr Menzel will jetzt Kameras und Einbruchssicherungen anbringen“, sagt Stephan Trutschler von der meeco Communication Services GmbH. Er ist Menzels neuer Sprecher. Es bringe wenig, die Schäden jetzt auszubessern. Stattdessen solle in einigen Monaten grundsätzlich etwas an den Gebäuden gemacht werden – also nicht nur kleine Reparaturen. Das müsse allerdings erst noch mit den Behörden besprochen werden. Der verschlossene Aussichtsturm soll erst im Sommer wieder geöffnet werden, nicht kurzfristig: „Er soll erst hübsch gemacht werden.“