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Hochsteinbaude Königshain: Scheitert ein Neubau am Löschwasser?

Der Eigentümer kann vorerst nicht bauen. Die Gemeinde sucht nach einer Lösung für ein Problem, das sich bisher nie stellte.

Von Constanze Junghanß
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Martina Mertsch von der Hochsteinbaude in Königshain hofft auf eine Lösung für das Löschwasser-Problem.
Martina Mertsch von der Hochsteinbaude in Königshain hofft auf eine Lösung für das Löschwasser-Problem. © Gabriela Lachnit

Der geplante Bau eines Wirtschaftsgebäudes im Fachwerkstil am Königshainer Berggasthof Hochsteinbaude ist ins Stocken geraten. Darüber informierte der Bürgermeister von Königshain Maik Wobst den Gemeinderat Ende Februar. Grund sei ein Löschwasserproblem. Der Steinbruch, aus dem im Fall eines Feuers Wasser entnommen werden kann, sei 80 Meter zu weit entfernt, sagt Wobst auf Nachfrage. Der Hydrant funktioniere dann nicht, weil der benötigte Druck fehle.

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Der Eigentümer habe daraufhin angeboten, einen eigenen Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 15 Kubikmetern zu installieren. Das ist zu wenig. Benötigt würden 48 Kubikmeter, wurde in der Ratssitzung erläutert. Eine andere Überlegung war, an der Straße zum 397 Meter hoch gelegenen Hochstein Ausweichstellen zu bauen, damit dort im Notfall Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr aufgestellt werden. „Wir können das als Gemeinde jedoch nicht finanzieren“, erteilte Maik Wobst dieser Idee eine Absage. Für ihn sind die aktuellen Vorschriften allerdings schwer nachvollziehbar. Nie habe es in den ganzen Jahren ein Problem mit der Löschwasserversorgung gegeben, wie Wobst informierte. Er kritisierte: „Aber jetzt, für den Bau eines Wirtschaftsgebäudes soll das nicht mehr gehen?“

Die Hochsteinbaude ist bereits seit über 120 Jahren beliebtes Ausflugsziel. Sie befand sich zu DDR-Zeiten unter den Fittichen des Konsums und wurde danach mit viel Fleiß und Engagement der Macher zum Familienbetrieb. Das soll selbstverständlich so bleiben, die Gaststätte ist durch die Löschwassersituation nicht gefährdet, betont Maik Wobst.

Die Gemeinde Königshain arbeitet jedenfalls an einer Lösung, möchte den Eigentümer unterstützen. Der Bürgermeister will eine Ausnahmegenehmigung für die Löschwassersituation erwirken, bei der es darum geht, dass im Fall des Falles Löschwasser mit einem Schlauch transportiert wird. Dann könnte es auch mit dem Bau des Wirtschaftsgebäudes funktionieren.