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Kochstudio zieht Impfwillige an

Die ersten Impfaktionen im Kochstudio Regenbogen in Kunnerwitz verliefen noch verhalten. Am Mittwoch sah das schon anders aus.

Von Susanne Sodan
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Simone Drescher (links) und Anett Horn eröffneten 2017 ein Kochstudio. Jetzt ist die Einrichtung auch ein lokales "Impfzentrum" in Kunnerwitz gewesen.
Simone Drescher (links) und Anett Horn eröffneten 2017 ein Kochstudio. Jetzt ist die Einrichtung auch ein lokales "Impfzentrum" in Kunnerwitz gewesen. © Pawel Sosnowski/80studio.net

Könnte man bei einem Kochstudio zwar annehmen, aber Bratwurst oder ähnliches gibt es bei Simone Drescher in Kunnerwitz nicht zur Impfung dazu. Wählen kann man hier nach Arztgespräch zwischen Biontech und Johnson & Johnson.

Den Gastraum hat sie in Anlehnung an das Impfzentrum Löbau umgestaltet, mit Patientenregistrierung, einem Bereich für das Arztgespräch, Impf- und Wartebereich. Am Mittwoch kamen 57 Personen zu der Impfaktion. "Das war schon ein Erfolg", sagt Simone Drescher. Sie ist die Inhaberin des Kochstudios Regenbogen und arbeitet seit einiger Zeit für das DRK. In Löbau im Impfzentrum hilft sie mit, ebenso bei mobilen Impfaktionen von DRK, Maltesern und ASB.

Aktionen auch in den kommenden Wochen

Für eine solche mobile Impfaktion hatte sie auch ihr Kochstudio angeboten: Am Dienstag und Mittwoch voriger Woche wurden hier zwischen 25 und 35 Personen pro Tag geimpft. Allein die Zahlen betrachtet war das nicht sehr viel, sagte Simone Drescher selbst. Mit Blick darauf, dass viele aus Kunnerwitz oder den umliegenden Ortschaften, also einer recht kleinen Region kamen, war sie dennoch zufrieden. Umso größer die Freude, als am Mittwoch dieser Woche fast 60 Patienten zum Impfen kamen. Die Zweitimpfungen, entscheidet man sich für Biontech, finden ebenfalls in den kommenden Wochen im Kochstudio statt.

Eine gewisse Regelmäßigkeit bei den mobilen Impfterminen könne helfen, so Simone Drescher. Gerade auch mit Blick auf die aktuelle Lage beim Impfen sieht Simone Drescher den gestrigen Mittwoch als Erfolg. Wie etwa die Süddeutsche Zeitung berichtet, gibt es derzeit bundesweit so wenige Erstimpfungen wie zuletzt im Januar. Wegen der sinkenden Impfbereitschaft, die auch das Impfzentrum Löbau und niedergelassene Ärzte seit einigen Wochen im Kreis Görlitz deutlich an den Zahlen merken, hatte der Kreis sich entscheiden, die Strategie zu ändern, und verstärkt mit den mobilen Impfteams zum Beispiel bei Veranstaltungen Termine anzubieten.

Inzidenz steigt auch im Kreis leicht

So stand am Mittwoch auch ein Impfbus von DRK und ASB in Weißwasser vor der Filiale der Rossmann-Drogerie. Im Kochstudio Regenbogen wird auch kommenden Mittwoch zwischen 9 und 18 Uhr geimpft, voraussichtlich auch in den beiden darauffolgenden Wochen.

Sachsen ist weiterhin Schlusslicht. Bislang sind rund 49,3 Prozent der sächsischen Bevölkerung vollständig geimpft, 53,1 Prozent haben die Erstimpfung erhalten. Am Mittwoch vor einer Woche waren rund 47,7 Prozent vollständig geimpft, 52,5 Prozent zumindest einmal. Derweil steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen. Im Kreis Görlitz liegt sie noch immer vergleichsweise niedrig, steigt aber auch moderat an. Am Freitag meldete der Landkreis eine 7-Tage-Inzidenz von 6,7, das Robert-Koch-Institut von 6,3.