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Ausgebüxter Pfau in Görlitz sorgt für Staunen - und Stau

Ein Pfau des Tierparks Görlitz hat am Mittwoch einen Ausflug gewagt. Das stressige Abenteuer beendete das Tier aber schnell wieder.

Von Susanne Sodan
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Der Görlitzer Pfau hatte es 2020 mit dem Lockdown nicht so ernst genommen und sich zur Straßenbahnhaltestelle am Tierpark aufgemacht.
Der Görlitzer Pfau hatte es 2020 mit dem Lockdown nicht so ernst genommen und sich zur Straßenbahnhaltestelle am Tierpark aufgemacht. © SZ-Archiv

Der Pfau ist zurück. Nach seinem Ausflug zum Neißebad in Görlitz hat sich das Tier wohlbehalten wieder im Tierpark Görlitz eingefunden, bestätigt Tierpark-Chef Sven Hammer. Am Mittwoch war einer seiner Pfauen ausgebüxt und hat es damit sogar in die Polizeimeldungen geschafft.

"Unsere Pfaue sind ja Freigänger", sie leben in keinem Gehege. Die männlichen Tiere sind standorttreu, erklärt Hammer. Aber hin und wieder steht ihnen eben doch der Sinn nach Ausflug, und sie machen "draußen Werbung für uns", scherzt Sven Hammer. Ob diesem Pfau wohl sein Auftrag als Werbebeauftragter bewusst war? Er schaffte es durchaus Aufmerksamkeit zu erregen - allerdings nicht ausschließlich positive.

"Der Pfau rannte zunächst im Bereich der Zittauer Straße über die Fahrbahn", schildert eine Polizeisprecherin, "wodurch sich der Verkehr kurzzeitig staute". Dem Verkehrsstress unverletzt entkommen entdeckten die Beamten das Tier schließlich auf einem Baum nahe dem Neißebad. "Von dort sollte er dann seinen Weg selbst zurückfinden", schätzte die Polizei ein.

Partnersuche an Zittauer Straße nicht geglückt

Eine Einschätzung, die Hammer teilte. Freilich lief er, als er von seinem ausgebüxten Schützling erfuhr, Richtung Neißebad. Aber gerade, wenn ein Pfau in zehn Metern Höhe in einem Baum sitzt, "ist es schwer seiner habhaft zu werden. Locken lassen die sich nicht." Seit 20 Jahren gibt es im Görlitzer Naturschutz-Tierpark Pfaue - die fliegen können, und das hin und wieder auch tun. So hatte zum Beispiel Ende 2020 ein Pfau sich zur Straßenbahnhaltestelle beim Tierpark aufgemacht. In der Regel kein Problem, erzählt Hammer - "es sei denn natürlich, sie verhalten sich verkehrswidrig".

Aktuell seien die Tiere mitten in der Balzphase. Deshalb sieht es derzeit auch so schön aus, wenn sie ihr Rad schlagen. Und so vermutet Hammer, dass der ausgebüxte Pfau bei seinem Ausflug gar nicht so sehr Werbung für den Tierpark im Sinn hatte, sondern eher Werbung um eine Partnerin. Der wohl bekannteste Ausreißer des Tierparks ist aber Stachelschwein Bolek, dem vor sechs Jahren innerhalb weniger Wochen dreimal die Flucht gelang.