Die ersten 50 Asylbewerber haben jetzt ihre Bezahlkarte in der Gemeinschaftsunterkunft in Görlitz bekommen. Bis Ende Juli sollen alle über 900 in den landkreiseigenen Unterkünften in Zittau, Niesky, Görlitz, Boxberg und Löbau damit ausgestattet werden. Darüber informiert jetzt das Landratsamt. Der offizielle Start des neuen Bezahlsystems ist der 1. Juni.

Familien und Einzelpersonen, die dezentral, also in Wohnungen untergebracht sind, bekommen ihre Bezahlkarten, wenn alle Bewohner der Gemeinschaftsunterkünfte damit ausgestattet sind. Das betrifft rund 815 Menschen, Stand Ende Mai.

Überweisungen ins Ausland nicht möglich

Pro erwachsenem Asylbewerber gibt es eine Bezahlkarte. Sie wird mit einem Guthaben, gemäß dem Anspruch aus dem Asylbewerber-Leistungsgesetz, aufgeladen. Mit der Karte kann innerhalb Sachsens eingekauft, pro Monat 50 Euro pro Person bar abgehoben werden.

Überweisungen, Onlinezahlungen sowie der Geldtransfer im In- und ins Ausland beziehungsweise von Karte zu Karte sind nicht möglich. Ausnahmen gibt es für den öffentlichen Personennahverkehr, also etwa Deutschland-, Sachsen- und Monatsticket, für Mobilfunkverträge sowie öffentlich-rechtliche Forderungen. Für die Asylbewerber ist die Bezahlkarte kostenfrei.

Nach der Ausschreibung der Leistung durch den Kreis ging der Auftrag an die Pay Center GmbH. Das Unternehmen hat seinen Sitz in München-Freising und wurde 2012 gegründet. Es erhielt von der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) seinerzeit die Lizenz, das erste E-Geldinstitut mit eigener Bankleitzahl zu führen. Pay Center hatte auch schon von anderen sächsischen Landkreisen den Zuschlag erhalten.