Update Görlitz
Merken

Kreis Görlitz: In Görlitz fährt keine Straßenbahn

Die Folgen des Streiks werden in der Stadt Görlitz und im übrigen Kreisgebiet unterschiedlich zu spüren sein. Am stärksten trifft es Görlitz.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Seit Freitagmorgen werden die Görlitzer Verkehrsbetriebe bestreikt. Vor dem Depot stehen die Mitarbeiter und treten für ihre Forderungen ein.
Seit Freitagmorgen werden die Görlitzer Verkehrsbetriebe bestreikt. Vor dem Depot stehen die Mitarbeiter und treten für ihre Forderungen ein. © Martin Schneider

Der Warnstreik im Landkreis Görlitz zeigt bislang die erwarteten Folgen. In der Stadt Görlitz fahren nach Ankündigung der Dienstleistungsgewerkschaft verdi den ganzen Tag über keine Straßenbahnen und Busse. Im Landkreis fällt jede zweite Busfahrt aus.

Wie GVB-Chef André Wendler gegenüber der SZ bereits am Mittwoch erklärte, müssten die Kunden im Görlitzer Stadtgebiet davon ausgehen, dass keine Bahn und kein Bus am Freitag fährt. Ein Notfallfahrplan konnte bislang nicht eingerichtet werden.

Außerhalb der Stadt Görlitz ist alles davon abhängig, welches Unternehmen die Linien fährt. Nach Auskunft des Kreises Görlitz werden zwar die Hauptunternehmen DB Regio Bus Ost und Omnibusverkehr Oberlausitz (OVO) im Kreis bestreikt, die jeweiligen Subunternehmen werden sich jedoch nicht am Streik beteiligen. Der Landkreis Görlitz, so erklärte eine Sprecherin des Landratsamtes am Mittwochabend, ist daher gemeinsam mit den Partnern bemüht, den Fahrplan auf diesen Linien zu gewährleisten. Ungeachtet dessen muss aber mit Einschränkungen bei Anschlüssen und Umstiegen gerechnet werden.

Ganz zum Erliegen kommt der Busverkehr deshalb im nördlichen Landkreis am Freitag jedenfalls nach SZ-Informationen nicht. Wie das Unternehmen Omnibusverkehr Oberlausitz (OVO) auf Nachfrage mitteilt, sind die vier Subunternehmen Galow, Kolchmeier, Schmidt und Teich nicht von dem Warnstreik betroffen und werden am Streiktag mit ihren Bussen unterwegs sein. Rund 50 Prozent der Fahrten aber fallen aus.

Die OVO versucht, den Verkehr möglichst am Morgen, über Mittag und am Nachmittag mit diesen Unternehmen abzusichern. Das betrifft auch den Schülerverkehr, der auf den Hauptlinien fahren wird. Fahrgästen wird dennoch empfohlen, sich im OVO-Servicebüro in Niesky zu erkundigen, ob ihr Bus am Freitag fährt. Zu erreichen ist es über Telefon 03588 2591730 und unter der E-Mail: [email protected].

Ganz ähnlich wird es auch im Süden des Landkreises Görlitz sein, wo die DB Regio Zittau zuständig ist. Das Unternehmen rechnet nach eigenen Angaben damit, dass rund 60 Prozent aller Fahrten ausfallen werden. Der Schwerpunkt liegt im Raum Zittau und Umgebung, weil dort kaum Dubunternehmen fahren. Dagegen halten sich die Ausfälle in Löbau und Umgebung in Grenzen.

Auch Regiobus Oberlausitz in Bautzen wird bestreikt, sodass der gesamte Nahverkehr in der Oberlausitz eingeschränkt sein wird. Regiobus kündigte an, dass 60 Prozent aller Busse ausfallen.

Verdi begründet seine Warnstreiks mit einem unzureichenden Angebot vonseiten der Arbeitgeber. "Trotz Fachkräftemangel und permanenter Überlastung des vorhandenen Personals sollen die Beschäftigten mit Almosen abgespeist werden", erklärt verdi.

Nach Angaben der Gewerkschaft haben die Arbeitgeber Lohnsteigerungen von fünf Prozent zum Oktober dieses Jahres und weiteren je drei Prozent ab Januar und September 2025 angeboten. Außerdem die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten bis Juni 2024 in Höhe von 2.000 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll ihren Vorstellungen zufolge 28 Monate betragen.

  • Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.

Die Gewerkschaften wollen höchstens für zwölf Monate einen Tarifvertrag abschließen, und verlangen neben deutlichen Tarifsteigerungen für die Auszubildenden auch eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro pro Monat rückwirkend ab 1. Januar dieses Jahres.

Eine Übersicht über den Notfahrplan von OVO und DB Regio findet sich unter https://www.dbregiobus-ost.de/fahrplan/verkehrsmeldungen sowie unter https://www.ov-oberlausitz.de/