Da rieben sich einige Bahnfahrer am Reichenbacher Bahnhof zum Freitagmorgen wohl die Augen. Hat es an einigen Stellen auf dem Bahnhofsvorplatz geschneit? Beim näheren Hinschauen auf die bläulich-weißen Häufchen wurde schnell klar: Da liegt offenbar überall an den Rändern und vor dem geschlossenen Hintereingang verteilt grobkörniges Salz herum.
Eine Leserin, die anonym bleiben möchte, schildert gegenüber der SZ, dass sie am Donnerstag Pflegearbeiten auf dem Bahnhofsvorplatz und am Gehwegrand beobachtete. Sie vermutet, dass die wegen der Unkrautbekämpfung und durch die Bahn durchgeführt worden sind. Auch beim Rathaus Reichenbach gab es Hinweise zu der plötzlichen Salzschwemme. Denn zulässig ist die Anwendung von Salz oder Essig zur Unkrautbekämpfung nach Informationen des sächsischen Landesumweltamtes beispielsweise auf Gehwegen nicht.
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Nicht die Bahn hat da das Salz hingeschüttet, wie eine Nachfrage im Rathaus ergab. „Die Stadt war in diesem Gebiet bemüht, Ordnung und Sauberkeit zu schaffen“, sagt Hauptamtsleiterin Elisabeth Krohe. Aufgrund unplanmäßigen Personalausfalles sei es zu Fehlern in der Kommunikation und „zu dem unbeabsichtigten Einsatz von Salz“ gekommen. „Eine Umweltschädigung war unsererseits in keiner Weise gewollt und wird umgehend durch unsere Mitarbeiter beseitigt“, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Mittlerweile sind die Salzhäufchen wieder verschwunden.