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Kreis Görlitz: Wut und Frust sitzen tief bei Praxis-Ärzten

Mehr als 14 Hausarzt-Stellen in Görlitz und Niesky sind unbesetzt. Fachärzte finden kaum Nachwuchs, Bürokratie und Budgetprobleme kratzen an der Attraktivität des Berufes. In Görlitz entlud sich jetzt die Unzufriedenheit.

Von Sebastian Beutler
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Dr. Cordula Adams führt eine Hausarztpraxis in Görlitz. Sie fühlt sich von der Gesundheitspolitik nicht mehr "erwünscht".
Dr. Cordula Adams führt eine Hausarztpraxis in Görlitz. Sie fühlt sich von der Gesundheitspolitik nicht mehr "erwünscht". © Martin Schneider

Cordula Adams ist keine Ärztin, die sich schnell aus der Ruhe bringen lässt. Seit Jahren hat sie eine eigene Praxis als Fachärztin für Innere Medizin auf der Bismarckstraße in Görlitz. Doch als sie vor Kurzem bei einer Gesprächsrunde über die medizinische Versorgung in der Oberlausitz über eine Stunde zuhören musste, ohne dass auch nur einmal die Probleme niedergelassener Ärzte angesprochen wurden, da platzte es aus ihr dann doch heraus. "Sind wir als kleine Hausärzte überhaupt noch erwünscht", machte sie aus ihrer Verärgerung über aktuelle Trends in der Gesundheitspolitik kein Hehl. "Wir wissen kaum noch, wie wir unser Personal und die Technik bezahlen sollen." Von früh bis abends kümmerten sich die Hausärzte um ihre Patienten, da bleibe für anderes kaum noch Zeit.

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