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Görlitz bekommt Lauerwald-Nachlass

Die Görlitzer Autorin forschte zum Kriegsgefangenenlager in Zgorzelec, schrieb auch über Minna von Herzlieb.

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Der Nachlass der im vergangenen Jahr verstorbenen Autorin Hannelore Lauerwald wird am Donnerstag an Görlitz übergeben.
Der Nachlass der im vergangenen Jahr verstorbenen Autorin Hannelore Lauerwald wird am Donnerstag an Görlitz übergeben. © freier Fotograf

Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften erhält am Donnerstag den literarischen Nachlass der Görlitzer Autorin Hannelore Lauerwald. Tom Lauerwald, der Sohn der im November vergangenen Jahres 86-jährig verstorbenen Autorin, hat das vermittelt. Das teilt Ina Rueth von den Görlitzer Sammlungen mit. Seit 1971 war Hannelore Lauerwald, die aus Dittelsdorf stammte, als freiberufliche Schriftstellerin tätig und schrieb Erzählungen, Filmdrehbücher und Hörspiele. Sie forschte als eine der Ersten zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII A in Görlitz/Zgorzelec. Bereits in den früheren 1990er Jahren publizierte sie Forschungsergebnisse und Dokumentationen.

Ihr Nachlass enthält umfangreiche Briefschaften, Vorarbeiten und Quellensammlungen zu ihren Publikationen sowie Vortragsmanuskripte. Ihre in den Jahren 1996 und 1997 entstandenen sowie nochmals 2008 edierten Berichte ehemaliger Kriegsgefangener gehören zu den besten Publikationen über das einstige Görlitzer Lager. Immer wieder erinnerte sie dabei auch an den französischen Komponisten Olivier Messiaen, der als Gefangener hier sein berühmtes „Quatuor pour la fin du temps“ („Quartett für das Ende der Zeit“) schuf.

Aber auch ihre biografische Studie zu Minna Herzlieb, der im Weimarer Dichterkreis um Goethe verkehrenden Pflegetochter des Verlegers Carl Friedrich Ernst Frommann, hat starke Görlitzer Bezüge. (SZ/cam)