Görlitz
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Programm für Görlitzer Jazztage steht

Acht Konzerte in 12 Tagen wird es in diesem Jahr geben. Das ist damit ein kompakteres Programm als im Vorjahr. Auch in Berthelsdorf, Horka, Bad Muskau und Löbau wird gespielt.

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Die Berliner Band Bobby Rausch sorgte für Stimmung bei ihrem Open-Air-Konzert im Görlitzer Posthof. Das war bei den 2021er Jazztagen.
Die Berliner Band Bobby Rausch sorgte für Stimmung bei ihrem Open-Air-Konzert im Görlitzer Posthof. Das war bei den 2021er Jazztagen. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Das Programm für die Görlitzer Jazztage ist komplett. Vom 31. Mai bis zum 11. Juni werden in Görlitz und Orten im Landkreis acht Konzerte zu erleben sein. Das teilt Friedemann Dreßler vom Kulturzuschlag-Verein mit. Ganz neu als Jazztage-Spielort ist der L2 Club in Görlitz. Manche Jazz-Fans dürften „Die Linden“ noch mit den Rocknächten ihrer Jugendzeit verbinden. Ein Auftritt des US-Amerikaners Phil Lassiter mit neun-köpfiger Crew bringt Funkjazz auf die legendäre Bühne. Lassiter arbeitete unter anderem mit und für Ausnahmekünstler wie Prince, Stevie Wonder, Mariah Carey und Al Jarreau.

Neu in diesem Jahr ist die Kompaktheit des Programms. Im Frühsommer bietet das Festival acht Konzerte in zwölf Tagen und schiebt ein weiteres davor. „Besser ein Feuerwerk, bei dem man nicht jede Rakete verfolgen kann, als eine lange Knaller-Serie“, beschreibt Friedemann Dreßler, Vereinsvorsitzender beim Veranstalter, die Situation. Werbung und Aufmerksamkeit seien mit kleinem Budget nicht über drei Wochen hochzuhalten. Der Verein Kulturzuschlag hatte im letzten Jahr versucht, durch ein längeres Festival dem Publikum mehr Teilnahme zu ermöglichen.

Adele Neuhauser spielte während der Jazztage im vergangenen Jahr im Theater in Görlitz.
Adele Neuhauser spielte während der Jazztage im vergangenen Jahr im Theater in Görlitz. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Die stärksten Publikumserfolge bescherten jedoch TV-Prominenz wie Adele Neuhauser aus Wien, die im Tatort als Bibi Fellner ermittelt. Und auch charaktervolle Spielorte wie beispielsweise der Kulturspeicher in Berthelsdorf und die Pianomanufaktur in Löbau. „Es gibt nur einmal im Jahr so tollen Jazz im Görlitzer Raum und da wirkt eine starke Dosis Wunder“, sagt Matthias Halter zum komprimierten Kalender. Der Neu-Görlitzer ist seit zwei Jahren im Jazztage-Team. Er hat neben vielen Bands den L2 Club als Konzertort ins Spiel gebracht.

Die beiden Görlitzer Doppelkonzerte finden in diesem Jahr in der Rabryka, im alten Waggonbau Werk 1 statt. Mehr Nähe und mehr Dichte verspricht mehr Atmosphäre. „Ein kleiner, knackvoller Laden kommt viel leichter ins Kochen“, so Dreßler. Aktuelle Aufsteiger der Szene präsentiert Kulturzuschlag mit Nils Kugelmann am Bass, Julie Campiche (NL), Harfe oder Johannes Dickbauer (A), Violine. Herausragend ist die Dichte feiner Jazz-Trompeten Anno 23: Neben Multiinstrumentalist Lassiter dürfen Rüdiger Baldauf und Joo Kraus glänzen, letztere vereint in der Rabryka.

An den externen Spielorten werden regelmäßig die Sitze knapp, ob in August Försters Pianomanufaktur, in Berthelsdorf oder der Wehrkirche Horka. Mit diesen Partnern bringen die Jazztage Görlitz hochkarätige Musik in den Kreis und selbstverständlich auch in den Pückler-Park Bad Muskau. Stilistisch werden mehrfach Einflüsse von Weltmusik spürbar. Afrobeats (Nora Kamm Quintett), arabische Harmonien (Masaa), osteuropäische Volksmusik (Kaisers New World). Das komplette Programm findet sich auf der Homepage, in Kürze auch mit Links zu Videos oder Soundbeispielen. Der Vorverkauf startet Ende April. (SZ/cam)