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Lausitz-Festival: Verdi in alter Flugzeughalle und Shakespeare in der Glasfabrik

Ende August startet das Lausitz-Festival in diesem Jahr. Zwei Wochen sind gefüllt mit großen Namen wie der Pianistin Martha Argerich oder der Schauspielerin Claudia Michelsen.

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Intendant Daniel Kühnel stellte das Programm des diesjährigen Lausitz-Festivals am Montag in Berlin vor.
Intendant Daniel Kühnel stellte das Programm des diesjährigen Lausitz-Festivals am Montag in Berlin vor. © Archivfoto: Paul Glaser

In Berlin wurde am Montag das Programm des diesjährigen Lausitz-Festivals vorgestellt, das vom 25. August bis 10. September unter dem Titel "Hereinforderung" steht. Das Festival lädt zu Konzerten von Klassik bis Jazz, Tanz, Theater, literarischen Matineen, philosophischen Gesprächen und Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst ein und steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Michael Kretschmer.

Ungewöhnliche Aufführungsorte wie alte Industriehallen hat das Lausitz-Festival erneut ausgesucht.
Ungewöhnliche Aufführungsorte wie alte Industriehallen hat das Lausitz-Festival erneut ausgesucht. © Pawel Sosnowski

Eröffnet wird das Festival am 25. August in einer ehemaligen Flugzeughalle in Cottbus mit einer Weltpremiere, die Giuseppe Verdis "Quattro pezzi sacri" mit der "Ekklesiastischen Aktion" von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval verknüpft. Auf dem Gelände der ehemaligen Telux-Fabrik in Weißwasser geht es um Fragen nach Preis und Maß in einer Kammerfassung von William Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" in der Regie von Stefan Pucher. Ebenfalls an diesem Ort bringen der israelische Komponist Haggai Cohen-Milo und die französische Choreografin Margaux Marielle Tréhoüart mit der Uraufführung "Gletscher" eine Tanzproduktion an den Start, die speziell für die riesige Danner-Halle entwickelt wurde.

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Aus Stefan Zweigs Werk "Die Welt von Gestern – Erinnerungen eines Europäers" setzt Regisseur Yaron David Müller-Zach Sequenzen des Werkes kaleidoskopartig mit Musik im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau in Szene. Einen weiteren Höhepunkt bildet das Konzert Hineni: "Hier bin ich" in der Görlitzer Synagoge mit der Sopranistin Alma Sadé. Zu Gehör kommt eine Jahrhunderte überspannende jüdische Musik, die frühbarockes italienisches Chorgut mit neu arrangierten Versionen israelischen Liedguts kombiniert. Schumanns romantische Dichterliebe würdigen in einzigartiger Kombination die Pianistin Martha Argerich und der Bariton Stéphane Degout in Herrnhut.

Mit dem mehrfachen Grammy-Preisträger Michel Camilo gastiert ein karibischer Meister des Latin Jazz in der Lausitz und überzeugt mit mitreißenden Improvisationen in der ehemaligen Brikettfabrik Domsdorf (Uebigau-Wahrenbrück).

Außerdem verhandeln zahlreiche Lesungen und Ausstellungen Themen von Freiheit und Form in der Lausitz. So liest die Schauspielerin Claudia Michelsen in Bautzen drei Erzählungen der polnischen Literaturpreisträgerin Olga Tokarczuk. Mit der Lesung "Sei gegrüßt und lebe: Brigitte Reimann und Christa Wolf – eine Freundschaft in Briefen" werden zwei Frauen präsentiert, die trotz unterschiedlicher Lebensauffassungen um Glück und ihr Selbstverständnis als Schriftstellerinnen ringen.

Zum Abschluss des Lausitz-Festivals tritt der bekannte Geigenvirtuose Maxim Vengerov mit seiner Klavierpartnerin Polina Osetinskaya in der Dorfkirche Cunewalde auf.

Infos unter www.lausitz-festival.eu