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Sturm wirft Bäume auf der Landeskrone um

Der Treppenaufgang zum Görlitzer Hausberg ist derzeit wegen der Sturmschäden gesperrt. Wie es dort weitergeht, ist im Moment noch unklar.

Von Ingo Kramer
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Weil mehrere Bäume umgestürzt sind und weitere Gefahren drohen, ist der Treppenaufgang zur Landeskrone in Görlitz jetzt erst einmal abgesperrt.
Weil mehrere Bäume umgestürzt sind und weitere Gefahren drohen, ist der Treppenaufgang zur Landeskrone in Görlitz jetzt erst einmal abgesperrt. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Es klingt wie ein Domino-Effekt, der mit einer dicken, alten Rotbuche begann. Die stand weiter oben im Wald der Landeskrone und ist bei dem Sturm am Freitag umgekippt. „Dabei hat sie zwei weitere unterhalb stehende Buchen umgeworfen und einen Spitzahorn abgebrochen“, berichtet Steffen Leder, der in der Görlitzer Stadtverwaltung für die Bäume zuständig ist.

Diese zwei Buchen und der Ahornbaum sind dann wiederum auf die Lindenallee gestürzt, die den Treppenaufgang zur Landeskrone säumt. Dabei sind zwei Linden abgebrochen, die bergauf auf der linken Seite der Treppe standen. Doch auch auf der rechten Seite der Treppe gab es Schäden: Dort brach der Sturm eine etwas unterhalb stehende Linde ohne Einwirkung anderer Bäume ab. Alles in allem hat die bei Spaziergängern beliebte Allee also drei Linden verloren. „Bei weiteren Buchen wurden eine zweistämmige Krone gespalten sowie große Kronenteile abgerissen“, sagt Leder.

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Ereignet sich das Ganze am Freitagnachmittag. „Zwischen 14 und 15 herrschte Windstärke 9, also Sturm“, heißt es aus dem Rathaus. Doch auch davor und danach – von 11 bis 17 Uhr – wurde Windstärke 8 gemessen. Glück im Unglück: Nach Aussage der Stadt gab es keine Personenschäden.

Mit diesen Schildern warnt die Stadtverwaltung jetzt vor einem Betreten des Waldes.
Mit diesen Schildern warnt die Stadtverwaltung jetzt vor einem Betreten des Waldes. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Noch offen ist, wie es nun an der Landeskrone weitergeht. Zunächst hat der Städtische Betriebshof die Stämme und Äste von der Treppe beräumt, um die Schäden an der Treppe, dem Geländer und der Beleuchtung feststellen zu können. Nach einer ersten Sicherung der Gefahrenstelle durch die Polizei mit Warnband hat anschließend die Stadtverwaltung das gesamte Areal weiträumig abgesperrt – ebenfalls mit Warnband an allen Wegezugängen. Zudem hat die Stadt Warnhinweise angebracht, die in feinstem Behördendeutsch vor „Windwurf“ warnen.

Vor-Ort-Termin findet Ende der Woche statt

Ende dieser Woche soll es vor Ort eine Abstimmung zwischen der Unteren Naturschutzbehörde, der Unteren Denkmalschutzbehörde, dem Staatsbetrieb Sachsenforst und dem Sachgebiet Straßenbau/Stadtgrün geben. Dort soll geklärt werden, wie es an der Landeskrone weitergeht, berichtet Leder. Klar sei bisher nur, dass die Stämme, Äste und Zweige weitgehend beräumt und die Schäden an der Treppe und der Beleuchtung repariert werden müssen.

An der Lindenallee sollen zumindest da, wo jetzt Bäume umgefallen sind, andere Bäume stärker eingekürzt werden, weil sie nun – durch die fehlenden Bäume – keinen guten Windschutz mehr haben. „Weitere Maßnahmen werden im Ergebnis der Beratung bekannt gegeben“, sagt Leder.

Die Bäume auf der Landeskrone sind nicht die einzigen in Görlitz, die dem Sturm am Freitag zum Opfer gefallen sind. Zwei Bäume, die im Kidrontal auf städtischen Flächen stehen, hat es ebenfalls erwischt. Am westlichen Teich konnte eine Robinie dem Sturm nicht standhalten, an anderer Stelle eine kleine Weide. Zwei weitere Bäume standen auf privatem Grund und sind ebenfalls umgekippt – der eine am Hauptwanderweg im Loenschen Park, der andere in einem Garten auf der Pestalozzistraße in der Südstadt.