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Nach "Bares für Rares": Görlitzer Kunsthistorikerin ist fassungslos

Die Schmuckhändlerin Susanne Steiger kauft bei "Bares für Rares" ein Gemälde eines Oberlausitzer Malers und "verschönert" es anschließend. Nun muss es gründlich restauriert werden.

Von Ines Eifler
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So etwas ist Johanna Brade vom Schlesischen Museum noch nie vorgekommen: Ein 170 Jahre altes Ölgemälde, mit Goldfarbe beschmiert.
So etwas ist Johanna Brade vom Schlesischen Museum noch nie vorgekommen: Ein 170 Jahre altes Ölgemälde, mit Goldfarbe beschmiert. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Görlitz. Die fein gemalten Gesichtszüge des Breslauer Bürgers lassen gleich erkennen, dass es sich bei diesem Gemälde nicht um das Werk eines Dilettanten handelt. Dennoch hat jemand wie auf ein wertloses Poster oder sonst einen unnützen Gegenstand mit Goldfarbe "Go for it" auf die 170 Jahre alte Leinwand geschrieben, was so viel bedeutet wie "Geh es an!".

Die Kunsthistorikerin Johanna Brade vom Schlesischen Museum war fassungslos, als sie erfuhr, was dem Gemälde widerfahren war, und sich die neue "Verzierung" genau anschaute. "So ein Umgang mit einem Kunstwerk ist mir in meinem ganzen Berufsleben noch nicht untergekommen", sagt sie. "Und Goldfarbe lässt sich nicht so einfach wieder entfernen. Zum Glück ist die eigentliche Malerei nicht beschädigt, sondern nur die dunklen Ränder."

Künstler Adolf Gottlob war der Pate eines von Gersdorf

Am 24. Juni 2019 war das Bild des oberlausitzischen Künstlers Adolf Gottlob Zimmermann (1799 bis 1859) in der Fernsehsendung "Bares für Rares" versteigert worden. Mit etwas Glück findet man noch eine Zusammenfassung der Verhandlungen im Internet.

Eine Dame aus der Gegend um München wollte das Gemälde verkaufen, weil es ihr persönlich nichts bedeutete. Es zeigte einen Vorfahren ihres verstorbenen Mannes, den Breslauer königlichen Obermaschinenmeister A. Sammann, im Jahr 1850.

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