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Stadtforum kritisiert Görlitzer OB wegen Denkmal-Wende

Die Kritik an OB Octavian Ursu ist unmissverständlich. Beim Denkmalschutz werde schleichend umgedacht.

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Baustelle Görlitzer Landratsamt: Nach der Sanierung  sind diese beiden Häuser auf der Salomonstraße ohne ursprünglichen Stuck verputzt worden.
Baustelle Görlitzer Landratsamt: Nach der Sanierung sind diese beiden Häuser auf der Salomonstraße ohne ursprünglichen Stuck verputzt worden. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Die Diskussion um die Stuckfassade am Görlitzer Landratsamtsgebäude in der Görlitzer Salomonstraße zieht weitere Kreise. Jetzt kritisiert das Stadtforum Görlitz den Görlitzer Oberbürgermeister. Die Fragestellung des Oberbürgermeisters, wie viel Denkmalschutz sich die Stadt Görlitz noch leisten kann, sei nicht nachvollziehbar. Das sächsische Denkmalschutzgesetz fuße nicht auf solchen Erwägungen, sagt Thomas Göttsberger, stellvertretender Vorstand des Stadtforums Görlitz. Sollten in der Gründerzeitstadt wirklich viele Denkmale, wie von OB Ursu behauptet, einsturzgefährdet sein, wäre die Stadtverwaltung Görlitz ihren gesetzlichen Verpflichtungen in den letzten Jahren nicht nachgekommen, so Göttsberger. Sollten hier Versäumnisse vorliegen, müsste Oberbürgermeister Ursu die politische Verantwortung übernehmen, fordert das Stadtforum in der Mitteilung.

„Der Paradigmenwechsel beim Görlitzer Denkmalschutz ist im Übrigen schon seit einigen Jahren schleichend auf dem Vormarsch“, so Andreas Vogel, Vorstand des Stadtforums Görlitz. Beispielhaft nennt er die Genehmigung von unpassenden Neubauten in der historischen Altstadt, den Abriss der beiden historischen Villen am Postplatz und das Genehmigen von erheblichen statischen Eingriffen im Görlitzer Kaufhaus, hier soll auf das Dach ein Vollgeschoss aufgesetzt werden, so Vogel.

Thomas Göttsberger vom Stadtforum schlägt vor, dass Beteiligte aus Verwaltung, Politik, Engagierte im Denkmalschutz, fachlich versierte Bürger und das Landesamt für Denkmalschutz an einem „runden Tisch“ ins Gespräch kommen.