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Kreis Görlitz schafft mehrere Amtsleiterstellen ab

Weil der Kreis Görlitz sparen muss, wird im Landratsamt jetzt die Leitungsebene verschlankt. Externe Gutachter suchen zudem nach noch mehr Sparpotenzial.

Von Jana Ulbrich
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Im Görlitzer Landratsamt wird die Leitungsebene verschlankt. Landrat Stephan Meyer und Kämmerer Thomas Gampe (l.) sehen den Schritt als Sparmaßnahme.
Im Görlitzer Landratsamt wird die Leitungsebene verschlankt. Landrat Stephan Meyer und Kämmerer Thomas Gampe (l.) sehen den Schritt als Sparmaßnahme. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Der Kostendruck ist hoch in der Görlitzer Kreisverwaltung: Mit einem Defizit von 30 Millionen Euro hat der Landkreis das Haushaltsjahr 2023 abgeschlossen - geschuldet größtenteils den überbordenden Sozialausgaben, vor allem den stetig steigenden Hilfen zur Pflege. Für 2024 ist die Lage nicht rosiger. In der Kreisverwaltung sucht man deshalb nach jedem möglichen Einsparpotenzial.

Landrat Stephan Meyer (CDU) hat diese Woche Strukturveränderungen in der Leitungsebene angekündigt: Im Landratsamt werden mehrere Amtsleiterstellen abgeschafft. So werden Bauaufsicht und Finanzverwaltung keine eigenständigen Ämter mehr sein. Haupt- und Personalamt werden zusammengeführt. Der bisherige Personalamtsleiter wird als Jurist eine andere Aufgabe bekommen.

Weil zudem noch mehrere weitere offene Stellen im Landratsamt nicht besetzt werden können, kann die Kreisverwaltung beim Personal insgesamt 2,5 Millionen Euro einsparen, erklärt Kreiskämmerer Thomas Gampe. Insgesamt müsste der Kreis aber 6,7 Millionen Euro sparen. Der Finanzbeigeordnete hält das aber für ausgeschlossen.

Der Freistaat hat den Landkreis nun beauflagt, eine externe Expertise für weitere Sparmöglichkeiten einzuholen. Der Auftrag ging an die BSL Managementberatung aus Mainz. "Die Prüfer werden die gesamte Verwaltungsstruktur nach Einsparpotenzial durchforsten", so Gampe. Im Oktober soll ein entsprechender Bericht vorliegen.

Der Kämmerer ist überzeugt, dass auch die externen Gutachten kein weiteres Einsparpotential mehr finden werden. "Für uns wird es deshalb auch in Richtung Dresden wichtig sein", sagt Thomas Gampe. Zudem werde das Ergebnis auch für andere Landkreise relevant sein, die sich ebenfalls in einer unverschuldet prekären finanziellen Lage befinden. Es werde dann auch ein Signal für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen durch den Freistaat sein. Finanziert wird das 200.000 Euro teure externe Gutachten vom Freistaat.