Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Görlitz schaltet sich in die Debatte um eine geschlechtersensible Sprache ein. Florian Oest reagiert damit auf eine Vorgabe aus dem Sächsischen Kultusministerium. Demnach sind die Gendersternchen, Unterstriche und Doppelpunkte an Schulen tabu. Das gilt bereits seit zwei Jahren für offizielle Schreiben, Briefe an Eltern und Unterrichtsmaterialien.
Vor wenigen Tagen hatte das Ministerium die Entscheidung ausgeweitet. Auch Kooperationspartner von Schulen müssen sich jetzt an das Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung halten - und das sieht die geschlechtersensiblen Sonderzeichen nicht vor. Statt Schüler*innen, Schüler:innen oder Schüler_innen sollen die Begriffe Schüler und Schülerinnen gebraucht werden, hatte Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) bereits vor zwei Jahren festgelegt. Seitdem werden beispielsweise Gendersternchen in Schulaufsätzen als Fehler angestrichen.
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Dem CDU-Kreisvorsitzenden geht das nicht weit genug. Er fordert von öffentlichen Einrichtungen sowie den Anstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf Formen wie Gender-Stern, Unterstrich oder Doppelpunkt für geschlechtersensible Sprache zu verzichten. Sie sollten sich dabei an dem Erlass des Sächsischen Kultusministeriums orientieren, das hier laut Oest einen sinnvollen Kompromiss gefunden habe.
Gleichberechtigung und Toleranz seien seiner Ansicht nach wichtig. Aber "Sternchen, künstliche Sprechpausen oder Doppelpunkte bringen uns bei dem Thema Geschlechtergerechtigkeit nicht voran", sagt der Görlitzer CDU-Politiker. Seine Forderung empfindet er nicht als Sprechverbot. Die große Mehrheit der Menschen würde das so auch unterstützen.