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Schützen drängen auf neuen Schiessstand

Die Königshainer Sportschützen haben sogar eine Deutsche Meisterin in ihren Reihen. Doch wo sie die nächsten Jahre trainieren, ist unklar.

Von Constanze Junghanß
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Aktuell trainieren die Sportschützen im ehemaligen Apothekenmuseum am Schloss. Doch da läuft die Mietbindung nach zwei Jahren aus.
Aktuell trainieren die Sportschützen im ehemaligen Apothekenmuseum am Schloss. Doch da läuft die Mietbindung nach zwei Jahren aus. © Constanze Junghanß

Die Königshainer Sportler wollen die Schützen künftig nicht auf dem Sportplatz haben. Aktuell trainieren die Sportschützen auch ganz woanders: im ehemaligen Apothekenmuseum beim Schloss, ausgebaut in Eigenleistung zur Schießbahn.

Das ist ein Provisorium, bereitgestellt von der Gemeinde und vorerst auf zwei Jahre begrenzt. In die Apotheke zogen die Sportschützen - die Kreis-, Bezirks- und Sachsenmeistertitel einheimsten sowie mit Mandy Rutke eine Siegerin bei Deutschen Meisterschaften stellen - ein, da ihre Trainingsstätte Alte Schule von der Kommune vor rund zwei Jahren verkauft wurde.

Die Gemeinde Königshain überlegt nun, auf dem Sportplatz einen An- oder Neubau zu errichten. Was genau da passieren soll, steht offenbar noch nicht fest. Die Sportschützen gingen jedenfalls bislang davon aus, dass sie eine neue, künftige Trainingsstätte erhalten. Sie mussten schon dreimal umziehen.

Der Schiessstand ist sicher

Zumal, wie Mandy Rutke vom Verein sagt: „In Zukunft wollen wir unser Angebot auch für die Jüngeren, die noch kein Luftgewehr in die Hand nehmen dürfen, durch eine Vielzahl an Schießspielen, Bewegungsübungen und ein Lichtgewehr erweitern.“

Kinder unter zwölf Jahren dürfen ohne Ausnahmegenehmigung nicht mit Luftgewehren oder Luftpistolen schießen. „Wir wollen aber dennoch eine attraktive Freizeitbeschäftigung für jedes Alter sein“, sagt die Königshainerin. In der Vergangenheit und am alten Standort „kam es nie zu Vorfällen, die mit dem Schießen zu tun hatten“, sagt sie. Die Sicherheit sei immer gewährleistet gewesen, schon alleine, weil gesetzliche Vorgaben und behördliche Kontrollen dafür sorgten, dass ein Luftdruckschießstand eine sichere Anlage sei. Etwa 25 Schützen trainieren regelmäßig in Königshain.

Doch der Königshainer Sportverein, der neben Fußball auch Angebote für Gymnastik, Tanzen und Volleyball unterbreitet, äußert Bedenken. Ein Vorstandsmitglied, das seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, geht davon aus, dass mit einem Einzug der Schützen „der Trainingsplatz für die Fußballjugend verloren geht.“ Die Vereine machten in der letzten Gemeinderatssitzung deutlich, dass sie keinesfalls Vorurteile gegeneinander hegen und an einem guten Einvernehmen interessiert seien. „Für uns ist der Standort das eigentliche Problem“, betonte Christoph Ziesch vom Sportverein.

Bislang fiel keine Entscheidung

Doch was die Gemeinde konkret plant, darauf gab es in der Ratssitzung keine eindeutigen Antworten. Bürgermeister Siegfried Lange machte stattdessen deutlich: „Kein Schützenverein, kein Sportverein entscheidet!“ Vielmehr sei der mögliche Neubau Sache der Kommune, da sich das ausgesuchte Objekt auf dem Grund und Boden der Gemeinde befinden soll. Und da geht es vor allem um das Förderprogramm mit den höchsten Zuschüssen. Doch auch nach der Beratung im Gemeinderat ist alles offen: Einen Beschluss gab es noch nicht.