Den Görlitzer American Footballer ist der Start in die neue Saison perfekt gelungen. Bei den Suhl Gunslingers gelang am Sonntagnachmittag ein schwer erkämpfter 17:7-Erfolg. Headcoach und Quarterback Daniel Kislicyn hatte im Vorfeld die Suhler Mannschaft als den stärksten Gegner in der Görlitzer Staffel der fünften Liga ausgemacht. Aber es gelang vor allem der Grizzlies Defensive, die Suhler zu beherrschen und dafür zu sorgen, dass die Görlitzer nach ihrer Debütsaison im vergangenen Jahr mit ausschließlich Siegen auch in ihrem ersten Spiel nach dem Aufstieg in die fünfte Liga einen Erfolg feiern konnten.
Zunächst kamen beide Mannschaften schwer ins Spiel. „Dieser Start war für alle ein Weckruf und ein gutes Ankommen in der neuen Liga. Die körperliche Intensität, die Physis der gegnerischen Spieler war viel höher als in unserer ersten Saison“, sagt Kislicyn. Das führte zunächst dazu, dass die Angriffe der Görlitzer abgewehrt wurden, die Grizzlies den Ball immer wieder punten mussten. Ein Pass der Görlitzer wurde auch abgefangen.
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Auf der anderen Seite spielte die Defense der Görlitzer überragend, brachte die Gastgeber trotz der eingekauften Importspieler schier zur Verzweiflung und stoppte deren Offense immer wieder, mehrfach auch durch eine Balleroberung, bei denen sich Niklas Mimz besonders hervortat. Und auch die tiefe Absicherung (gegen weite Pässe) klappte hervorragend. Defense-Koordinator Michael Trojan, der zugleich als Defensive End auf dem Feld stand, zeigte sich zufrieden.
Den Görlitzern gelang dann im zweiten Viertel ein Angriff über das gesamte Feld, den Quarterback Daniel Kislicyn mit einem kurzen Lauf durch die Mitte aus drei Yard in die Endzone abschließen konnte. Nach dem Extrapunkt durch Kicker Lukas Braun stand es 7:0 für den Görlitzer Aufsteiger. So blieb es auch bis zur Halbzeit.
Auch nach der Pause blieb es ein umkämpftes Spiel, bei dem beide Defense-Reihen dominierten. Die Schlüsselszene des Spiels war letztlich ein Field-Goal für die Görlitzer Grizzlies. Kicker Lukas Braun traf für drei Punkte aus Distanz von rund 45 Yards Entfernung, eine Entfernung, die auch den Profis zu aller Ehre gereicht. „Unser Kicker hat wirklich genau getroffen und der Ball hat diese Riesenentfernung geradeso geschafft“, sagt Kislicyn, aus dessen Sicht dies der Zeitpunkt war, an dem die Suhler mental gebrochen wurden. Jetzt war klar, dass sie mindestens zweimal punkten mussten, um nicht zu verlieren.
Aber die überragende Görlitzer Defense stand ja nach wie vor auf dem Feld. Und es kam aus Görlitzer Sicht noch besser: Es gelang ein weiterer Touchdown, den Chris Hettwer nach einem kurzen Pass über Außen erzielte und der den Sieg der Grizzlies endgültig besiegelte. Kicker Lukas Braun, der so etwas wie der „Man of the Match“ war, machte mit seinem Extrapunkt dann auch klar, dass den Gastgebern selbst zwei Touchdowns mit „Two-Point-Conversion“ nicht zum Ausgleich reichen würden. Der eine Touchdown der Suhler kurz vor Schluss tat dann auch nicht mehr weh.
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In der letzten Minute knieten die Grizzlies ab und gingen als Sieger mit 17:7 vom Feld. Die Suhler, die sich selbst als Favoriten auf den Staffelsieg sehen, waren verärgert, ein Spieler wurde von den Schiedsrichtern sogar ausgeschlossen.
Nun geht der Blick der Görlitzer nach vorn. Am 25. Mai treffen die Grizzlies im ersten Heimspiel auf die Vogtland Rebels, die nach einem 28:0-Auswärtssieg bei den Saalfeld Titans erster Tabellenführer sind. Das wollen die Görlitzer in knapp drei Wochen, sicher mit vielen Fans im Rücken, natürlich ändern.