Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus in Niederreichenbach ist verkauft. Erworben hat das kleine, 1926 errichtete Gebäude der Spritzenhausverein. Der hatte sich vor acht Jahren gegründet mit dem Ziel, das historische Gebäude zu retten. Fünf Euro pro Quadratmeter und damit 480 Euro bezahlt der Verein für das 96 Quadratmeter große Grundstück mit dem Häuschen. So beschloss das jetzt der Stadtrat einvernehmlich mit zwei Stimmenthaltungen aus den Reihen der CDU.

Dass das alte Gebäude der Öffentlichkeit erhalten wird, war lange nicht klar. Das leer stehende Spritzenhaus sollte ursprünglich abgerissen und das Grundstück als Überflutungsfläche im Falle eines Hochwassers genutzt werden. Ausschlaggebend dafür war das Hochwasserschadensereignis 2012 in Reichenbach, bei dem Grundstücke und Gebäude im Ort zu Schaden gekommen waren.

Gegen den Abriss regte sich damals Widerstand, verbunden mit Bürgerprotesten und Unterschriftenlisten. Drei Jahre später wurde der Abrissbeschluss aufgrund der Proteste ausgesetzt, zumal die Vereinsgründung in die Wege geleitet worden war mit dem Ziel, das Gebäude zu bewahren und mit kleinen Veranstaltungen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Unter anderem finden da seitdem das traditionelle Flenntippel-Schnitzen, kleine Ausstellungen und Zusammenkünfte statt, auch ein Image-Film wurde gedreht.

• Die wichtigsten Nachrichten aus Görlitz und Niesky schnell und direkt. Hier können Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen anmelden.

Im Oktober 2023 gehörte der Spritzenhausverein zu den Gewinnern eines Preisgeldes in Höhe von 10.000 Euro beim Simul+Kreativ-Wettbewerb. Das Geld fließt in die Erhaltung der Bausubstanz des seit 2014 als Kulturdenkmal eingestuften Gebäudes. Mit dem Kauf hat der Verein nun mehr Handlungsspielraum, mithilfe von Fördermitteln notwendige Maßnahmen am Gebäude durchzuführen, um den Erhalt weiter zu sichern.