Die ersten Opfer des für den Montag angekündigten deutschlandweiten Streiks der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG stehen fest. Die Synchroneiskunstläuferinnen des Berliner TSC haben ihr lange geplantes Trainingscamp in Niesky abgesagt. Das teilt Sabine Michler von den Nieskyer Stadtwerken mit.

Auf dem Eis im Nieskyer Waldstadion finden die Berlinerinnen gute Trainingsbedingungen und im Bürgerhaus-Hotel Unterkunft. Wegen der zu erwartenden massiven Einschränkungen im Verkehrssektor mussten die Sportlerinnen ihre Reisepläne ändern und ihre Flüge zur Weltmeisterschaft nach Lake Placid umbuchen. Und damit fielen die Vorbereitungen in Niesky flach. Pech auch für die Nieskyer Eiskunstlauf-Fans: Das öffentliche Abschlusstraining ist damit natürlich auch abgesagt.

Bereits am Freitag warnte der Landkreis Görlitz über die Warn-App für Handys vor den Auswirkungen des umfassenden Warnstreiks am 27. März. "Aktuell sind davon auch alle Bahnverbindungen im Landkreis Görlitz betroffen. Ob eine direkte oder indirekte Betroffenheit der jeweiligen Schulen und Kommunen vorliegt, kann aufgrund der Komplexität nicht geprüft werden. Daher hat die Landkreisverwaltung diese Information an alle Schulen und Kommunen übermittelt", teilt eine Sprecherin des Landkreises mit.

Da die Fahrdienstleiter streiken werden, stehen auch alle Fahrzeuge der Odeg still. "Wir fahren am Montag nicht. Auf keiner Odeg-Linie, obwohl die Odeg-Mitarbeiter nicht streiken werden", sagt Odeg-Sprecherin Dietmute Graf auf Nachfrage der SZ. Diese Nachricht sei ärgerlich für die Reisenden, aber die Odeg könne nichts tun, da die Fahrdienstleiter der DB Netz streiken werden.

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Immerhin gibt es auch gute Nachrichten. Der Busverkehr im Landkreis Görlitz durch die Firma Moveas und die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck sowie deren Auftragsunternehmen ist nicht vom Warnstreik betroffen, teilt eine Landkreissprecherin am Freitag mit.

Auch die Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) sind aller Voraussicht nach nicht betroffen, sodass die Straßenbahnen und Stadtbusse ganz normal fahren werden. „Ich gehe nach heutiger Kenntnislage davon aus, dass bei uns nicht gestreikt wird“, erklärte GVB-Chef André Wendler am Freitagmittag auf SZ-Nachfrage. Es gebe auch keinen Grund für einen Streik: „Wir haben einen gültigen Tarifvertrag."

Nicht nur Bahn und Flugbetrieb ist vom Streik am Montag betroffen, sondern auch die Autobahngesellschaft. Die wiederum betreibt unter anderem den Tunnel Königshainer Berge. Bleibt er am Montag dicht? Nein, heißt es auf SZ-Nachfrage. Der Betriebsdienst auf den Bundesfernstraßen werde aufrecht erhalten. „Hierzu werden Notdienstvereinbarungen geschlossen, um zum Beispiel Tunnelschließungen zu vermeiden“, so Tino Möhring, Sprecher der Autobahngesellschaft. Die Autobahn GmbH des Bundes stehe in einem „vertrauensvollen und offenen Dialog mit den Gewerkschaften“. „Beide Seiten werden alles dafür tun, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten“, so Tino Möhring.