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Umfrage: Görlitzer schlagen 100 Standorte für neue Fahrradständer vor

In drei Stadtteilen ist der Bedarf groß. Jetzt prüft die Verwaltung, welche Ideen umsetzbar sind. Die Entscheidung aber treffen andere.

Von Ingo Kramer
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Angeschlossene Fahrräder stehen an einem Fahrradständer  auf der Berliner Straße in Görlitz.
Angeschlossene Fahrräder stehen an einem Fahrradständer auf der Berliner Straße in Görlitz. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Die Görlitzer wünschen sich zusätzliche Fahrradständer vor allem in der Alt-, Innen- und Südstadt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage. Von Juni bis September hatte die Stadtverwaltung alle Görlitzer aufgerufen, Wunschstandorte für solide, fest verbaute Fahrradständer im öffentlichen Raum zu nennen. Ziel war es, das flächenhafte Angebot an Fahrradstellplätzen weiter auszubauen - und zwar an den Orten, an denen tatsächlich Bedarf besteht.

„Die Abfrage fand sowohl bei Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Sanierungstür, dem Familienfest und dem Rastplatz Nachhaltigkeit als auch über Fragebögen im Bürgerservice sowie im Amtsblatt statt“, sagt Silvia Gerlach von der Stadtverwaltung. Auch digital konnten über den Mängelmelder und das Beteiligungsportal Vorschläge für Standorte und weitere Ausstattungswünsche eingereicht werden. „Alle Abfrageformen wurden rege genutzt“, freut sich die Sprecherin.

Insgesamt seien 237 Standortvorschläge eingegangen. Darüber hinaus wurden neunmal Abstellorte für Lastenräder vorgeschlagen. Das ist für die Planungen wichtig, da Lastenräder und auch Räder mit Anhängern naturgemäß mehr Platz benötigen als „normale“ Fahrräder. „Außerdem gab es zehn Hinweise auf einen Bedarf an abschließbaren Anlagen“, erklärt Silvia Gerlach.

Bis auf wenige Ausnahmen wurden Standorte in der Alt-, Innen- und Südstadt vorgeschlagen. Weitere Stadt- oder sogar Ortsteile sind kaum beziehungsweise gar nicht vertreten. Örtliche Schwerpunkte gab es entlang der Berliner- und Jakobstraße, am Tivoli, entlang der Elisabethstraße, am Obermarkt und im Umfeld der Altstadtbrücke. Vereinzelt gab es auch Vorschläge an Spielplätzen. Im Bahnhofsumfeld dagegen wünschen sich die Fahrradfahrer abschließbare Anlagen. Auch entlang der Strände am Berzdorfer See würden viele Menschen ihr Fahrrad gern an festen Ständern abstellen. „Viele Standorte wurden mehrfach genannt, sodass am Ende rund 100 unterschiedliche Standorte gezählt wurden“, sagt Silvia Gerlach.

Diese Standorte werden nun von der Verwaltung auf Plausibilität und Umsetzbarbarkeit geprüft, bewertet, priorisiert und in einem Standortkonzept zusammengefasst. Danach wird das Konzept dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt – womöglich schon im Dezember. Die Räte werden auch entscheiden, wo und wie zügig neue Fahrradständer aufgestellt werden. Manches wird sich sehr schnell umsetzen lassen. An der Elisabethstraße etwa sind bereits ausreichend Bügel im Zuge der Neugestaltung des oberen Platzteils eingeplant.

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Ansonsten gilt: Da die Umfrage nicht repräsentativ ist, ist für die Aufnahme eines Standortes nicht in erster Linie die Häufigkeit der Meldungen entscheidend, auch wenn das ein wichtiger Punkt für die Priorisierung der Vorschläge bleibt. Wichtiger sei, dass ein Standort plausibel begründbar ist. Das sei der Fall, wenn es beispielsweise Bedarf durch Geschäfte, Parkanlagen, Spielplätze, Kultur- und Freizeiteinrichtungen gibt. Aber auch Vorschläge, deren aktueller Bedarf derzeit noch nicht so hoch ist, sind unter dem Aspekt einer vorausschauenden Planung wichtig. Künftig könnten erste Fahrradständer im Rahmen des Maßnahmenplans für das neue europäische Efre-Fördergebiet „Gründerzeitliche Kernstadt“ gebaut werden.