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Sturmtief Nadia wirft Bäume um im Kreis Görlitz

Auch der Zugverkehr ist aktuell abgebremst, es gab Stromausfälle. Zittaus Tierpark bleibt zu. Die Windspitzen werden in den kommenden Stunden erwartet.

Von Anja Beutler
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Gab es in der Nacht im Kreis Görlitz häufiger umgestürzte Bäume wie hier bei Herrnhut.
Gab es in der Nacht im Kreis Görlitz häufiger umgestürzte Bäume wie hier bei Herrnhut. © Foto © LN

Sturmtief Nadia ist in den Nachtstunden mit kräftigen Böen durch die Oberlausitz gefegt. Polizei und Feuerwehren fuhren zahlreiche Einsätze. Die Polizei zieht am Vormittag eine erste, vorsichtige Bilanz.

Demnach ist es vielerorts zu Problemen mit umgestürzten Bäumen gekommen, die dann auf Straßen fielen oder zu fallen drohten. Verletzt wurde von einem solchen, fallenden Baum zum Glück niemand im Landkreis Görlitz. Laut Radio Lausitz hat es in Teilen von Seifhennersdorf und Elsterheide Stromausfälle gegeben. Die Leitstelle habe seit gestern Abend über 100 Feuerwehreinsätze ausgelöst.

Auch Schäden an Gebäuden oder Fahrzeugen waren bis dahin für den Kreis Görlitz nicht bekannt - anders als in Bautzen, wo unter anderem in Sohland/Spree ein Baum auf ein Auto fiel und ebenfalls durch einen Baum das Dach des Sorbischen Instituts beschädigt wurde.

Trilex fährt langsamer

Der Sturm hatte nach Mitternacht - ab etwa 1 Uhr - deutlich an Fahrt gewonnen, schildert die Polizeidirektion auf Nachfrage. Wind und daher auch Einsatzgeschehen hielten bis in die Mittagsstunden an. Das bewog auch die Länderbahn zu Vorsichtsmaßnahmen: "Im Ostsachsennetz kommt es aktuell zu witterungsbedingten Einschränkungen aufgrund von hohen Windgeschwindigkeiten und umfallenden Bäumen auf die Gleise der DB Netz AG", teilte das Unternehmen mit. Bereits in der Nacht zum Sonntag und den frühen Morgenstunden seien Züge des Trilex mit Bäumen in den Gleisen konfrontiert. Vor allem zwischen Löbau und Görlitz, Neukirch und Zittau sowie Mittelherwigsdorf und Großschönau hatte es Probleme gegeben. Der Betrieb läuft jedoch planmäßig mit punktuellen Verspätungen weiter.

Da aber mit weiterhin zunehmenden Windgeschwindigkeiten zu rechnen sei, werde als Vorsichtsmaßnahme zwischen 10 und 14 Uhr die Geschwindigkeit der Trilex-Züge im Ostsachsennetz begrenzt. "Die Züge erreichen ihr Ziel dann mit geringen Verspätungen", kündigte die Länderbahn an. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über Onlinemedien zur aktuellen Situation zu informieren.

Auch der Tierpark Zittau zieht wegen des Sturmes die Notbremse: Da die Wege im Gelände mit herabgefallenen Zweigen und Ästen übersäht sind, habe man sich entschlossen, am Sonntag erst einmal nicht zu öffnen.

Bäume blockieren Straßen

Aufgrund des starken Sturms in der Oberlausitz mussten auch die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Bei Herrnhut und Strahwalde blockierten in der Nacht Bäume mehrere Straßen. Die Feuerwehrleute schnitten die Strecken mit der Kettensäge wieder frei.

In Görlitz sprengte der Sturm offenbar ein Werbeschild eines Supermarktes auf der Biesnitzer Straße aus dem Rahmen. Es fiel auf ein parkendes Auto und beschädigte ein Fenster. In Ober-Neundorf kippte offenbar wegen des starken Sturmes ein Baum auf das Dach eines Wohnhauses und beschädigte es.