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Anne Frank kontra Adolf Hitler

Diktator Adolf Hitler wusste von Anne Frank nichts, sie von ihm sehr wohl. Am Dienstag gibt es dazu im Alberttreff eine szenische Lesung.

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Das Künstlerduo BLUM & Heckmann, bestehend aus der Kabarettistin und Sängerin Marianne Blum und dem Schauspieler Stefan Heckmann, garantiert einen tollen Abend.
Das Künstlerduo BLUM & Heckmann, bestehend aus der Kabarettistin und Sängerin Marianne Blum und dem Schauspieler Stefan Heckmann, garantiert einen tollen Abend. © SAM

Großenhain. Adolf Hitler wusste von Anne Frank nichts, sie von ihm sehr wohl. Hitlers "Kampf" ist es, der die Geschichte der Anne Frank zeugt und beendet. Ende Februar, Anfang März 1945 stirbt sie im KZ Bergen-Belsen. Geblieben ist ihr Tagebuch.

An einem szenischen Abend im Großenhainer Alberttreff erleben interessierte Zuhörer, wie die beiden Texte in einer scharf geschnittenen Lesung aufeinanderprallen. Grauen und Hoffnung, Bestie und junges Mädchen. Geschichte, die Geschichte mit höhnischem Gelächter erzeugt.

In einer Zeit, in der die Rechten wieder erstarken, ist es wichtig, den Kampf des kleinen Tagebuchs gegen den großen Diktator aufzuzeigen, um so einmal mehr ein Gespür und Gehör für die Feinheiten von Geschichte zu entwickeln.

Denn Geschichte besteht immer aus Geschichten. Und Geschichten bestehen aus Schicksalen.

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Das Künstlerduo BLUM & Heckmann, bestehend aus der Kabarettistin und Sängerin Marianne Blum und dem Schauspieler Stefan Heckmann, garantiert einen Abend, der bei aller Schwere des Sujets nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam ist, so wie auch Anne Franks Text nicht nur traurig, sondern auch leidenschaftlich und humorvoll und Hitlers Machwerk nicht nur beängstigend, sondern stellenweise geradezu unfreiwillig komisch ist. Mit Respekt und Feingefühl nähern sich die beiden Künstler den Büchern und präsentieren sie so gekonnt und packend, dass dem Zuschauer die historische Realität lebendig und gleichzeitig der Bezug zur Gegenwart erschreckend offensichtlich wird.

Die Lesung wird musikalisch durch authentische jiddische Lieder (entstanden zum Teil im Ghetto oder Arbeitslager), deutsche Schlager, Gassenhauer und Durchhaltelieder aus der Zeit ergänzt, die von Marianne Blum live gesungen werden. Sie fügen dem Stück nicht nur den authentischen Sound der Zeit bei, sie holen auch auf eindrückliche Weise die Gesamtheit der Verfolgten auf die Bühne, für die Anne Frank ein prominentes Beispiel ist.

Die Veranstaltung wird vom Förderverein der Spielbühne Großenhain e. V. organisiert und durchgeführt sowie gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!" und vom Freistaat Sachsen.

Die Eintrittskarten gibt es für 6 Euro sowie für Schüler, Azubis und Studierende für ermäßigte 4 Euro im Fachgeschäft für Bürobedarf, Papier- und Spielwaren Reitmann, Neumarkt 6, in Großenhain und natürlich im SkZ Alberttreff selbst. (SZ)

  • ANNE FANK vs. ADOLF HITLER: „Annes Kampf“ – eine szenisch-musikalische Lesung im SkZ Alberttreff Großenhain am 12. Juli 2022 um 19.30 Uhr