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Asphaltbetrüger in Großenhain unterwegs

Die Firma hatte angeblich "Teer" von einer anderen Baustelle übrig. Der Mann stimmte zu - später wurde er misstrauisch.

Von Thomas Riemer
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Symbolbild.
Symbolbild. © Dietmar Thomas

Großenhain. Den Machenschaften einer sogenannten Teerkolonne ist am Dienstag ein Großenhainer Unternehmer aufgesessen. Mitarbeiter einer angeblichen Baufirma seien bei ihm aufgetaucht. Von einer Straßenbaustelle sei jede Menge Asphalt "übrig geblieben", den sie nun dem Großenhainer kurzfristig für seinen Hof anbieten könnten.

Da sich ein Teil seiner Flächen tatsächlich in schlechtem Zustand befand, stimmte der Angesprochene zu - für eine Fläche von rund 150 Quadratmeter. Schon nach kurzer Zeit seien dann mehrere "Beschäftigte" der Firma mit zwei Lkws und mehreren Pkws - mit Kfz-Kennzeichen aus Holland, Frankreich, Italien und Schweden - angerückt und begannen mit der Asphaltierung.

Als der Unternehmer wenig später zu seinem Grundstück zurückkehrte, waren aus 150 rund 800 Quadratmeter Asphaltfläche geworden. Entsprechend änderte sich auch die finanzielle Forderung: Ursprünglich war eine Summe von 3.500 Euro vereinbart, jetzt wollten die Straßenbauer plötzlich 25.000 Euro. Die Summe handelte der Großenhainer zunächst auf die Hälfte herunter.

Bei der Bauabnahme stellte er dann "erhebliche Mängel" in der Qualität der Asphaltierung fest. "Da wurde nichts fachgerecht gemacht", so die Bestandsaufnahme. Für die Mängel will er nun einen Preisnachlass von 2.500 Euro erreichen, hat die geforderte Zahlung aber vorerst eingestellt und am Mittwoch die Polizei informiert.

Ein Sprecher bestätigte dies, aktuell sei dies aber ein Fall im Zivilrecht, da es offenbar einen gültigen Vertrag gebe. Grundsätzlich, so ein Polizeisprecher, empfehle man beim Auftreten sogenannter Teerkolonnen o. Ä., "sich nicht auf die Angebote einzulassen und die örtliche Polizei zu informieren".