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Der Fasching findet statt

Die Folberner Karnevalisten planen die Schlüsselübergabe am 11. 11. und das neue Programm am 14. November. Doch wie gewohnt wird es nicht ablaufen.

Von Kathrin Krüger
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Hoch das Bein bei der Blauen Garde des FCV. Auf der Bühne darf aus jetziger Sicht getanzt werden, im Saal leider nicht.
Hoch das Bein bei der Blauen Garde des FCV. Auf der Bühne darf aus jetziger Sicht getanzt werden, im Saal leider nicht. © Klaus-Dieter Brühl Archiv

Großenhain. Noch genau zwei Monate sind es bis zum 11. November - alljährlich Beginn der närrischen Zeit auch in der Röderstadt. Da werden wegen Corona natürlich Fragen laut: Findet dieses Jahr die närrische Schlüsselübergabe vorm Rathaus überhaupt statt? Kann die Faschingszeit so ablaufen wie andere Jahre auch? 

Dieter Riehmer, Präsident des Folberner Carneval Vereins (FCV), hat dazu eine eindeutige Haltung: "Wir bereiten uns auf alles vor, denn auf die Bremse treten ist einfacher, als sich aus dem Stand etwas aus den Fingern zu saugen." Will heißen: Der Verein plant seine 43. Saison unter den Prämissen, die die bis Ende Oktober gültige Corona-Verordnung in Sachsen vorgibt. Das heißt: Der Faschingsauftakt am 11.11. open Air ist von der Stadt genehmigt. Und auch für die Krönung des neuen Prinzenpaares und die Premiere des neuen Programms am 14. November in der Remontehalle gibt es grünes Licht. 

Laut Riehmer obliegt es jedem Verein bzw. Veranstalter, eine Entscheidung hinsichtlich der geforderten Hygieneregeln zu treffen. Es gäbe Faschingsvereine, die aufgrund eines kleinen Saales oder wegen der Verantwortung ihre neue Saison absagen mussten. Doch der FCV hat Glück: in der Remontehalle ist die Schützenhaus Eventgroup Veranstalter. "Für uns war entscheidend, dass unsere Mitglieder mitziehen, dass wir unsere Ideen umsetzen können, die Abstimmung mit dem Gesundheitsamt erfolgte und auch wirtschaftlich die Waage Richtung Ja ausgeschlagen hat", sagt Dieter Riehmer. 

Da in der Corona-Zeit auch das Vereinsleben der rund 100 Karnevalisten weitgehend auf der Strecke geblieben ist, seien nun alle ganz heiß darauf, wieder Fasching zu machen. Im Sommer konnte sich der FCV nur bei der Kultur am Tunnel und zum 30. Firmenjubiläum von Reinigungs Richter präsentieren. "Für die neue Saison stehen schon die Showtänze, und die Proben in Einzelgruppen beginnen", so der Präsident. Ein genaues Motto für die 43. Saison sei noch nicht formuliert. Doch inhaltlich geht es in den Dschungel: den Paragrafen-Dschungel, den Verkehrs-Dschungel, den ...

"Wir sind positiv gestimmt"

Damit haben sich die Folberner - zum Beispiel anders als der Radeburger RCC mit seinem Motto "Rabufiziert: eine Stadt im Faschingsfieber" - gegen ein vordergründiges Corona-Programm entschieden. "Wir wollen das bewusst nicht so groß auf die Agenda stellen, aber wir werden natürlich das Tagesgeschehen noch mit einbeziehen", ist sich Dieter Riehmer sicher. Es gehe darum, dass die Leute wieder Spaß haben. Einschränkungen wegen Covid 19 sind ja doch nicht zu vermeiden. 

So darf zum Programmauftakt ausschließlich am Tisch bedient werden, es gibt keinen Barbetrieb. Und getanzt werden darf im Publikum voraussichtlich auch noch nicht. "Die Gäste können am Tisch nur zur Musik mit den Füßen zappeln", witzelt Dieter Riehmer mit einer Prise Galgenhumor. Doch im Verein seien alle positiv gestimmt. Und hoffen, das Publikum ist es auch. Denn das Programm wird dafür mit aufgepeppten alten Nummern auf drei Stunden verlängert.

Alles, was im neuen Jahr passiert, warten die FCVer ab. "Wir sind zuversichtlich, aber auch für uns ist das alles Neuland", heißt es vom Präsidenten. Ideen gäbe es von den Karnevalisten genug. Und der Anspruch stehe, jedes Jahr ein neues Programm auf die Bühne zu bringen. Auch in Zeiten, da es einem oft nicht zum Lachen ist.     

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