Großenhain. Sachsens Fußballer schauen am Sonnabend in die Röderstadt. Zu ungewöhnlicher Jahreszeit, denn normalerweise machen Amateurkicker im Januar ja Winterpause.

Nicht so die Großenhainer. Denn sie starten in Sachen Pflichtspiele bereits mit einem absoluten Kracher ins Jahr. Im Achtelfinale des Sachsenpokals geht es für den Landesligisten gegen den eine Klasse höher spielenden FC Grimma.

Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz im Sportpark Husarenviertel. "Wir hätten natürlich lieber auf der Jahnkampfbahn gespielt", sagt Andreas Vogel, Präsident des Großenhainer Fußballvereins. Denn dort herrsche traditionell eine sehr familiäre Atmosphäre und Stimmung. Doch das ist angesichts der Witterung beizeiten vom Tisch gewesen. "Der Platz im Stadtpark ist einfach zu weich", so Vogel. Und für solche Fälle sei der Kunstrasenplatz ja nun einmal vorgesehen.

Völlig unklar ist derweil, ob sich der Pokalkracher als Zuschauermagnet erweist. Die Gäste aus Grimma, so die Erfahrungswerte, verfügen nicht über einen immens großen Fanblock, wie das von anderen Vereinen bekannt ist. Andreas Vogel rechnet dagegen damit, dass viele Zuschauer aus dem Großenhainer Umland den Weg in den Sportpark finden, zumal in der näheren Umgebung an diesem Tag kein anderes größeres Fußballspiel angesetzt ist. So viel ist klar: "Es ist kein Risikospiel", erklärt der GFV-Präsident. Größere Sicherheitsmaßnahmen sind deshalb aus jetziger Sicht nicht erforderlich.

Das sieht auch Ralf Braune so, der im GFV-Vorstand unter anderem für Ordnung und Sicherheit zuständig ist. "Unsere Ordnungsgruppe wird sicher etwas umfangreicher als sonst sein", kündigt er an. Sie durch weitere Security-Kräfte zu ergänzen, ist nach jetzigem Stand nicht erforderlich. Die Sicherheit um den Spielort im Sportpark zu gewährleisten, ist nach Ansicht Ralf Braunes für die Ordnungskräfte einfacher als auf der Jahnkampfbahn. "Der Platz ist komplett eingezäunt und gut abzusichern", sagt er.

Auf eine etwaige Zuschauerzahl will sich derzeit niemand festlegen lassen. Ein Grund ist das Wetter. Der Schneefall am Mittwoch hat den Kunstrasen "verschwinden" lassen, die Gefahr, dass der Schnee in den nächsten Tagen zu Eis wird, ist der eine Punkt. Ein zweiter: Für Samstag sind erneut Niederschläge angesagt.

Dass die Begegnung aber erneut angesagt wird, wünscht sich niemand. Ursprünglich sollte die Partie im Dezember 2022 ausgetragen werden, musste dann aber ebenfalls wegen Schnee und Eis - damals auf der Jahnkampfbahn - verschoben werden. Den ohnehin schon engen Terminplan für die Fußballer hat nicht zuletzt dies gehörig durcheinandergewirbelt.

Wie immer das Spiel des GFV gegen den FC Grimma auch ausgeht: Den Sieger erwartet in der nächsten Pokalrunde dann ein ganz anderes Kaliber. Gegner wäre immerhin der 1. FC Lok Leipzig. Der Spieltermin wäre der 25. oder 26. März - also eine Zeit, in der normalerweise von Schnee und Eis keine Rede mehr ist.