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Großenhain: Offene Türen für künftige Fünftklässler

Das Werner-von-Siemens-Gymnasium präsentierte am Sonnabend den Neueinsteigern im Schuljahr 2024/25 ein ideenreiches Bildungsangebot.

Von Manfred Müller
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Andrang im Lateinzimmer (vl): Yara aus der 6. Klasse erklärt den Besuchern Milan (8), Jeremie (13), Jo, Monic Braun und Töchterchen Alisa (6) Unterrichtsinhalte am Whiteboard.
Andrang im Lateinzimmer (vl): Yara aus der 6. Klasse erklärt den Besuchern Milan (8), Jeremie (13), Jo, Monic Braun und Töchterchen Alisa (6) Unterrichtsinhalte am Whiteboard. © Kristin Richter

Großenhain. Latein – ein trockenerer Unterrichtsstoff? Henriette Marquardt wurde beim Tag der offenen Tür nicht müde, mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Das Vermitteln der Sprache habe ganz viel mit Geschichte und Kultur zu tun, mit dem alten Rom und den Spuren, die es bis in die Neuzeit hinterlassen hat. „Achtzig Prozent unserer Lehn- und Fremdwörter kommen aus dem Latein“, so die Sprachlehrerin.

Um die Sache anschaulich herüberzubringen, geht sie mit ihren Schülern oft auf Exkursion. In der Dresdner Gemäldegalerie zum Beispiel, wo die antiken Mythen in den Bildern weiterleben. Oder ins Museum nach Mainz, wo man die römisch-germanische Geschichte lebendig werden lassen kann. Sogar bis nach Österreich sind die Großenhainer Schüler schon auf den Spuren der Römer gereist.

Der Tag der offenen Tür im Werner-von-Siemens-Gymnasium ist in erster Linie dazu gedacht, künftigen Fünftklässlern und ihren Eltern eine Orientierung zu geben, was sie an der Bildungseinrichtung erwartet. Es kommen aber auch viele Ehemalige vorbei, um sich umzuschauen, mit den Lehrern zu plaudern und in Erinnerungen zu schwelgen. Oft lässt sich beides verbinden – wer hier selbst Abitur gemacht hat, weiß, dass seine Kinder im Großenhainer Gymnasium gut aufgehoben sind.

Das künstlerische Profil stellt sich vor: Die Zehntklässlerinnen Marie Schubert (l.) und Stella Gsuck spielen den kurzen Schwank „Das feine Lokal“.
Das künstlerische Profil stellt sich vor: Die Zehntklässlerinnen Marie Schubert (l.) und Stella Gsuck spielen den kurzen Schwank „Das feine Lokal“. © Kristin Richter

In der Schule lernen derzeit 806 Schüler in 33 Klassen, vier in jedem Jahrgang. Im vorherigen Schuljahr musste wegen des großen Andrangs sogar eine zusätzliche fünfte Klasse aufgemacht werden. „Die neuen Klassen werden so gebildet, dass wir möglichst vielen Schülern ihren Fremdsprachenwunsch erfüllen können“, erklärt Schulleiter Klaus Liebtrau. Neben Englisch sind das Französisch, Russisch – und eben Latein. Deshalb sollten sich die Jüngsten möglichst schon bei der Anmeldung darüber im Klaren sein, welche Sprache sie lernen möchten.

Wie den meisten sächsischen Schulen macht auch dem Gymnasium der Röderstadt der Lehrermangel zu schaffen. „Wir mussten im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich bereits gekürzt werden“, sagt Klaus Liebtrau. Früher war es so, dass die Leute weggingen, weil nicht genügend Lehrerstellen vorhanden waren. Heute bekommt die Schule selbst die bereits bewilligten und ausgeschriebenen Stellen nicht mehr besetzt. Es sei jedes Mal eine große Freude, wenn sich ein hier ausgebildeter Referendar zum Bleiben entscheidet.

Am Sonnabend geht es aber weniger um die Sorgen, die die Schulleitung plagen, sondern um die vielfältigen Angebote, die das Gymnasium trotzdem noch erbringen kann. Die verschiedenen Fachkonferenzen und Profile präsentierten die Ergebnisse ihrer Unterrichtsarbeit, es gab Führungen durchs Haus, und die Schüler der zwölften Klassen hatten für die Besucher im Erdgeschoss ein kleines Imbissrestaurant eingerichtet.

Nahe dem Eingang war auch der Schul-Förderverein zugange, der zur Zeit 110 Mitglieder zählt. Er kümmert sich vor allem um die Finanzierung von Schulprojekten, Auszeichnungen und Veranstaltungen. Die letzte größere Aktion war die Anschaffung von zwei Tischtennisplatten, Sitzgelegenheiten und einem Sonnensegel für die Pausenhöfe. Beim Tag der offenen Tür machte der Förderverein auch auf das Weihnachtskonzert aufmerksam, das von Musikern und Sängern der Gymnasiums-Oberstufe veranstaltet wird.

  • Das Weihnachtskonzert findet am Mittwoch, 20. Dezember, in der Marienkirche statt. Eintrittskarten gibt es im Mobiltelefongeschäft von Mike Preibisch am Frauenmarkt, bei Intersport Schmidt am Hauptmarkt und bei G&H Garten, Hobby und Baustoff, Parkstraße.