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Großenhain: Warum die Schule am Kupferberg beliebt ist

Beim Tag der offenen Tür begrüßte die Einrichtung viele potenzielle künftige Fünftklässler mit ihren Eltern. Die waren zum Teil selbst schon hier Schüler.

Von Thomas Riemer
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Physiklehrerein Delia Schafranka zog die kleinen Besucher mit Experimenten in ihren Bann - nicht ahnend, dass vor der Zimmertür eine Überraschung auf sie wartet.
Physiklehrerein Delia Schafranka zog die kleinen Besucher mit Experimenten in ihren Bann - nicht ahnend, dass vor der Zimmertür eine Überraschung auf sie wartet. © Norbert Millauer

Großenhain. Am Morgen nach dem "Tag der offenen Tür" in der Oberschule Am Kupferberg ist Schulleiterin Manuela Fuchs bester Laune. Soeben hat sie eine Mail von einer Familie bekommen, in der diese sich bei den Lehrern und Schülern der Einrichtung für die Schulpräsentation tags zuvor bedankt. "Den Brief habe ich gleich vergrößert und in den Schaukasten gehängt", freut sich Manuela Fuchs.

Gemeinsam mit ihren Kollegen und eben auch den Schülern hatte sie auf allen Etagen, natürlich auch in der Sporthalle jede Menge vorbereitet, um künftige Fünftklässler für die Einrichtung zu begeistern. Und das Interesse am Mittwoch war groß. Die Begrüßung am Eingang, aber auch aus einem anderen Grund sehr herzlich. Denn: Viele der begleitenden Eltern haben die Kupferbergschule einst selbst besucht. "Ich war hier und bin hier sehr zufrieden gewesen", sagt zum Beispiel Corinna Przybille, die mit ihren Töchtern die Angebote in Augenschein nimmt. An vieles erinnert sie sich aus der eigenen Schulzeit, kennt auch noch zahlreiche Lehrer. Manches ist natürlich auch Neuland. Die digitalen Tafeln zum Beispiel. Corinna Przybille wiegt ein wenig den Kopf und sagt: "Ich weiß nicht, was ich davon halten soll."

Doch das geht sogar aktuellen Oberschülern so. Leon Bretschneider aus der Klasse 10A führt an diesem Tag die Gruppen durch die Einrichtung. "Wir haben hier sympathische und nette Lehrer", sagt er. "Der Unterricht macht viel Spaß." Er gehört zu der Generation, die sowohl Digital- als auch Kreidetafeln kennengelernt hat. Leons Urteil fällt differenziert aus. "Das war schon eine Riesenumstellung, zum Beispiel in Mathe. Aber die Vorteile der neuen Tafeln überwiegen", sagt er.

Schulleiterin Manuela Fuchs sieht die Ausstattung einer Schule als wichtig, jedoch bei der Einrichtungswahl als nicht entscheidend an. Warum sich die jetzigen Viertklässler für ihre Einrichtung entscheiden sollten? "Wir haben ein gutes Programm. Bei uns stehen Offenheit und Toleranz ganz oben", sagt sie - auch mit Blick auf die 28 ukrainischen Schüler, die hier lernen. Bis jetzt in einer separaten Klasse - was nicht ganz einfach sei. Mit rund 360 Schülern sei die Einrichtung ohnehin von der räumlichen Kapazität her ausgelastet.

In den Präsentations- und Fachunterrichtsräumen treffen die Angebote der Lehrer und Schüler derweil auf gute Resonanz. Vor allem in den naturwissenschaftlichen Bereichen, denn dort ist mit kleinen Experimenten eben auch sehr viel praktische Anschauung verbunden. Als Physiklehrerin Delia Schafranka eine kurze Pause zwischen zwei Gruppen hat, wartet vor der Tür eine besondere Überraschung. Jule, Mandy, Sophia und Amy - ehemalige Schülerinnen - sind gekommen. Vor zehn Jahren haben sie die Kupferbergschule verlassen und sind jetzt Einzelhandelskauffrau, Mitarbeiterin in einem Reisebüro, stellvertretende Filialleiterin in einem Supermarkt und Integrationsberaterin. Karrieren, an denen die Schule und die ehemalige Klassenleiterin keinen geringen Anteil haben. "Frau Schafranka war die perfekte Mischung aus Strenge und Warmherzigkeit", ist sich das Quartett einig. Dass die jungen Frauen mit Orchideen, Milka-Schokolade und Gelee-Bananen gekommen sind, ist kein Zufall. "Das mochte sie schon damals."