Großenhain. Die Messestadt Leipzig war am verlängerten Wochenende der musikalische Mittelpunkt Deutschlands. Hier trafen sich rund 10.000 Sänger aus der ganzen Bundesrepublik zum nachgeholten Deutschen Chorfest, das schon 2020 hätte stattfinden sollen. Mittendrin die Singgemeinschaft Großenhain. Mit vier Auftritten bestritt der gemischte Chor einen anspruchsvollen Beitrag. Nur ganz wenige Chöre standen noch öfter vor Publikum.
Die Großenhainer sind sich einig: "Es war ein grandioses Erlebnis." Allein beim großen Abschlusskonzert "2022 Stimmen" vor Tausenden Menschen und laufenden Fernsehkameras mit auf der riesigen Bühne auf dem Leipziger Markt zu stehen, wird allen unvergesslich bleiben. Prominente wie der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff als Präsident des Deutschen Chorverbandes und die Bundeskulturministerin Claudia Roth wurden auf Großenhain aufmerksam. Unter anderem mit einem eigenen Titel und der Klavierbegleitung durch Vereinschefin Maren Göpel beim großen Mitsingen brachte sich der Chor ins Geschehen ein.
Auch im bekannten Gewandhaus und in der Peterskirche bei den hochkarätigen Nachtklang-Konzerten konnte die Singgemeinschaft unter Beweis stellen, was sie viele Monate einstudiert hatte. Die Großenhainer waren gebeten worden, ein Programm mit DDR-Chormusik zu Gehör zu bringen. "Das kam bei den Besuchern gut an", freut sich Chorleiterin Anne Nitzsche. Einige Gastsänger sind für diesen wichtigen Auftritt hinzugezogen worden.
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In den vier Tagen war es freilich auch möglich, anderen Chören zu lauschen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. So ergab sich ein Austausch mit einem gemischten Chor aus dem Spessart und mit Dresdner und Leipziger Ensembles. Besonders beeindruckend: die spontanen Auftritte von Sängern auf der Straße und in den Passagen mit besonders guter Akustik. Auch die Singgemeinschaft nutzte natürlich diese spontanen Möglichkeiten und erhielt viel Beifall. "Das Chorfest hat die Stadt im Jahr der Chöre wirklich zum Klingen gebracht", sind sich alle Großenhainer sicher. Sie freuten sich besonders darüber, in den ARD-Spätnachrichten und zahlreichen MDR-Beiträgen musikalisch und mit Meinungen zu Wort gekommen zu sein.