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Großenhain: Die Vorteile einer Tagesmutter

Die Geburtenzahlen in der Stadt gehen zurück. Das merkt man auch beim Kitaplaner. Deshalb werben die sieben Tagesmütter für individuelle Betreuung.

Von Kathrin Krüger
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Die Großenhainer Tagesmutter Ines Neubert hält die kleine Kimberly im Arm."Wir betreuen individueller", sagt die 61-Jährige.
Die Großenhainer Tagesmutter Ines Neubert hält die kleine Kimberly im Arm."Wir betreuen individueller", sagt die 61-Jährige. © Kathrin Krüger

Großenhain. Auch in Großenhain gehen die Geburtenzahlen zurück. "Durch Corona", sagen die freiberuflichen Tagesmütter, die sich an diesem Aktionstag im Kinder- und Familienservice in der Marktgasse versammelt haben. Sie betreuen Kinder im Krippenalter als Alternative bzw. Ergänzung zu den städtischen Einrichtungen, auch Susann Hillig von der Stadt ist als Ansprechpartnerin gekommen. Doch Silvana Schurig vom Stadtpark hat zwei frei Plätze, Ines Neubert drei. Bei Carmen Kallinich von der Herrmannstraße sind alle fünf Plätze besetzt.

"Als Erstes fragen die Eltern nach dem Preis für die Betreuung", sagen die Tagesmütter, die sich regelmäßig austauschen. Der ist derselbe wie in der Kinderkrippe. Er wird auch an die Stadt entrichtet. Entscheidend für die Auswahl ist den Eltern zudem die individuellere Betreuung in kleinen Gruppen. "Das zählt nicht nur bei Kindern, die nicht krippentauglich sind", meint Ines Neubert. Wie zum Beweis drängt die kleine Kimberly auf ihren Schoß und kuschelt sich anhänglich an sie. Das ist in Kitas bei Personalmangel nicht immer möglich.

Erziehung nach Montessori-Ansatz

Familien, die ihr Kind zur Tagesmutter geben wollen, sollten sich auf dem Kitaplaner der Stadt im Internet erkundigen. Das Portal informiert auch über die Kindertagespflegestellen. "Die Verträge können die Eltern aber dann mit uns machen", erklärt Silvana Schurig eine Neuerung. Auch ist die Vertretung im Urlaubs- bzw. Krankheitsfall kein Problem mehr. Seit 2015 ist der Kinder- und Familienservice von Winnie Rudolph Ersatzpflegestelle. Hier ist auch Manuela Gose tätig.

Tagesmütter sind zertifizierte Erzieherinnen mit einem speziellen Konzept laut sächsischem Bildungsplan. Bei Ines Neubert, die ihre Pflegestelle "Im Zwergenreich" nennt, ist es der Montessori-Ansatz "Hilf mir, es selbst zu tun". "Wir sind viel draußen, die Kinder lernen bei mir schöpferisch", sagt die 61-Jährige, die mal Facharbeiterin für Kakaoerzeugnisse in Delitzsch war. Ihr Draht zu Kindern brachte sie in ihren zweiten Beruf. Seit 2006 arbeitet die Großenhainerin als Tagesmutter. Von 7 bis 16 Uhr geht ihre Betreuung für Kleinstkinder ab sechs Monaten. "Meine 20 Jahre möchte ich gern schaffen", sagt sie und drückt Kimberly liebevoll an sich.