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Handwerker aus Großenhain: "Ich weiß nicht, wie lange ich noch leben werde"

Peter Grünewald leidet an ALS, einer tödlichen Muskelerkrankung. Auch Antje Wilhelm hat es getroffen. Sie rufen zu Spenden für die Forschung auf.

Von Kathrin Krüger
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Antje Wilhelm aus Strauch und Peter Grünewald aus Großenhain leiden an ALS, einer Krankheit mit Muskelschwund und Kraftverlust.
Antje Wilhelm aus Strauch und Peter Grünewald aus Großenhain leiden an ALS, einer Krankheit mit Muskelschwund und Kraftverlust. © Andreas Weihs

Großenhain. Die 100 Meter bis zum Lidl-Markt schafft Peter Grünewald nicht mehr zu Fuß. Dazu sind seine Beine zu wackelig. Für den Einkaufsweg setzt er sich in den Rollstuhl. Zum Essen benutzt er eine Orthese. Die stabilisiert seine Hand, wenn er nicht gerade gefüttert wird. Peter Grünewald ist gerade 65 Jahre alt geworden. "Aber ich weiß nicht, wie lange ich noch leben werde", sagt der bekannte Großenhainer Handwerker. Er hat es seit zwei Jahren schriftlich, dass er an der seltenen Krankheit ALS leidet, die sich durch fortschreitenden Muskelschwund bemerkbar macht. Seine Arme kann er nicht mehr richtig bewegen. Zwei bis fünf Jahre Lebenserwartung gaben ihm die Ärzte.

Mit Muskelzuckungen habe es begonnen, sagt Peter Grünewald, den viele in Großenhain als den Filmer der Wendedemos kennen. Vor vier Jahren hat er seine damalige Kamera dem Museum geschenkt. Jetzt kamen seltene Transparente von 1989 dazu. Peter Grünewald hatte einen Betrieb für Raumausstattung auf der Radeburger Straße. Gegründet 1979 von seinem Vater Heinz, führte er den Betrieb seit 1999 weiter. Bis er ihn Ende 2022 wegen seiner Erkrankung aufgeben musste. Der 65-Jährige ist mittlerweile auf Teilerwerbsminderungsrente angewiesen. "Ich bin froh, eine Partnerin zu haben, die mich versorgen kann", sagt der hagere Großenhainer und versucht ein Lächeln.

Bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) erkranken vordergründig die motorischen Nervenzellen (Motoneurone). Die brauchen wir Menschen für das Ansteuern unserer Muskeln an Armen und Beinen sowie beim Schlucken und Atmen. Die Feinmotorik geht verloren. Vor 150 Jahren wurde der Muskelschwund mit Kraftverlust bereits beschrieben. In Dresden gibt es eine Spezialambulanz für Motoneuronen-Erkrankungen an der Klinik und Poliklinik für Neurologie. "Ich hab immer viel körperlich gearbeitet, aber richtig los mit den Muskelproblemen ging es im Januar 2022 nach meiner zweiten Corona-Impfung", sagt Peter Grünewald. Seit 2005 trägt er allerdings auch einen Herzschrittmacher. In seinem Leben lief nicht alles glatt, erzählt Peter Grünewald. Hatte das – ganzheitlich betrachtet - neurologische Auswirkungen? Die Muskelzuckungen traten nicht nur an der linken, sondern später auch an der rechten Hand auf. Durch einen neurologischen Befund wurde bei ihm ALS diagnostiziert. Seitdem schwindet seine Lebensqualität.

  • Förderverein des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf e. V., Ostsächsische Sparkasse Dresden, Spendenkonto: IBAN: DE19 8505 0300 0221 2684 99, Verwendungszweck: ThaXonian, Spendenquittungen werden ausgestellt, bitte E-Mail mit dem Betreff „Spendenquittung“ an [email protected].
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