Großenhain. Der Meißner Landrat Ralf Hänsel (CDU) war am Montag zu Besuch im Großenhainer Rathaus bei OB Sven Mißbach (parteilos). Nach einer Begrüßung und einem ersten Austausch führte ein Spaziergang zu Fuß durch die Stadt. Angesichts der Stadtbäume, die den Weg Richtung Schlossplatz säumen, verwies Mißbach auf die Herausforderungen von Klimaschutz und Stadtplanung. Vor allem an den Bäumen sehe man schon jetzt die Folgen des Klimawandels, so der promovierte Forstwirt. Bäume mit schlechten Standortbedingungen könne man trotz intensiver Pflegebemühungen kaum erhalten. Deshalb müsse man neue Wege gehen und etwa Baumarten auswählen, die geeigneter und resistenter gegenüber den aktuellen Wetterbedingungen seien. Auch in Sachen Bewässerung betrete die Stadt mit der Gestaltung der Wallanlage an der Carl-Maria-von-Weber-Allee/Beethovenallee Neuland und teste dort eine automatische Bewässerung.

Am Schlossplatz informierte der Stadtchef über aktuelle Bestrebungen, das Areal um das Kulturschloss aufzuwerten und intensiver als Ort von Begegnung, der Kunst und Kultur zu nutzen. Der Stadtrat von Großenhain hatte im Juni mit großer Mehrheit für die Planung eines Gebäudekomplexes am Schlossplatz gestimmt, der das Museum, die Begegnungsstätte, Angebote einer Tourist-Information und vor allem die seit Langem benötigten Lagerräume für das Kulturschloss in sich vereinen soll.

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Danach ging es zur Kindertagesstätte Chladeniusstraße, wo der Landrat am 14. April 2021 einen der ersten Spatenstiche gesetzt hatte. Nun konnte er mit Leiterin Kathleen Michel das fertiggestellte Gebäude besichtigen. „Es ist eine sehr moderne Kindereinrichtung entstanden, welche durch kleine Details und wohlige Holzverkleidung zu einem besonderen offenen Raumklima führt“, wird der Landrat in einer Mitteilung seiner Behörde zum Großenhain-Besuch zitiert. Der 4,6 Millionen Euro teure, vom Bund-Länder-Programm "Äußerer Stadtring 2012-2020" mit 67 Prozent geförderte Neubau wurde dabei gänzlich mit Blick auf die Bedürfnisse der kleinsten Nutzer konzipiert. Das Außengelände wird demnächst ebenfalls modern und kreativ gestaltet, sobald das Gebäude der alten Kindertagesstätte abgerissen ist.

Danach besuchten OB und Landrat das Alte Schloss in Zabeltitz, bei dem der Nutzungsplan und die zugehörige Finanzierung schon seit längerer Zeit zur Debatte stehen. Die Stadt verfolgt schon länger das Ziel, das Alte Schloss gemeinsam mit den Elblandkliniken zu einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) umzubauen. Jedoch gibt es immer wieder offene Fragen zum Denkmalschutz, wie beispielsweise die Integration eines Aufzuges oder die moderne Umsetzung des Innenausbaus. Die Stadt Großenhain steht dazu bereits mit der Oberen und Unteren Denkmalschutzbehörde in Kontakt und versucht, geeignete Lösungen zu erarbeiten.

Nebenan pflegt und unterhält Großenhain auch den Barockgarten und das Palais als freiwilligen Aufgabe. Oberbürgermeister Mißbach habe erklärt, dass allein das Pflegen der Hochhecken eine fünfstellige Summe koste. „Mit ihrem großen Engagement trägt die Stadt Großenhain dazu bei, dass eine weitere Perle unseres Landkreises Meißen erhalten und langfristig für die Bürgerinnen und Bürger nutzbar gemacht wird“, wird Ralf Hänsel dazu vom Landratsamt zitiert. Großenhain schaffe mit derartigen Projekten ideale Voraussetzungen für eine familienfreundliche Infrastruktur, welche wiederum Voraussetzung für eine wirtschaftsstarke Region mit gut ausgebildeten Fachkräften ist. (SZ)