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Nur ein Aprilscherz: Rummelsnuff verzichtet auf Kandidatur in Großenhain

Der an der Röder geborene Künstler Roger Baptist hatte seinen Hut nur für einen Tag in den Ring geworfen. Und das war nun einmal der 1. April.

Von Kathrin Krüger
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Roger Baptist alias Künstler Rummelsnuff ist Großenhains dritter OB-Bewerber für den 12. Juni.
Roger Baptist alias Künstler Rummelsnuff ist Großenhains dritter OB-Bewerber für den 12. Juni. © Robert G. Bartholot

Dieser Text ist ein Aprilscherz. Viel Spaß beim Lesen!

Großenhain. Schauspieler Arnold Schwarzenegger könnte ein Vorbild gewesen sein, weil er als Künstler in die Politik ging und Gouverneur wurde: Auch Roger Baptist, bekannt als Käpt'n Rummelsnuff, kandidiert jetzt für das Amt des Oberbürgermeisters in seiner Heimatstadt Großenhain. Der Musiker und Kraftsportler Baptist hat keine Partei im Hintergrund, er ist Einzelbewerber. Zum Wahlprogramm des Ex-Türstehers wurde zunächst nichts bekannt.

1966 in der Stadt geboren

Eine entsprechende Registrierung ging aber bei Silvio Ihle im Gemeindewahlausschuss im Rathaus ein. Damit ist Rummelsnuff - so der Künstlername - ein dritter Bewerber neben Amtsinhaber Sven Mißbach und Herausforderer Sebastian Bieler. Am 7. April endet die Frist für Wahlvorschläge. Auch Roger Baptist muss 80 Unterstützungsunterschriften erreichen. Dazu ist der Künstler optimistisch, hat er doch noch viele Freunde in der Stadt.

Der am 14. Juli 1966 in Großenhain geborene Musiker und Texter singt gelegentlich hier zu privaten Anlässen. Seit 2008 ist er als beruflich als Sänger unterwegs. Er ist der "Erfinder der derben Strommusik" und hat bei 1,76 Metern Größe stattliche 110 Kilo reine Muskelmasse. In seiner Autobiografie "Rummelsnuff - Das Buch" nimmt Großenhain immerhin rund 30 Seiten ein. Seine Eltern Reni und Peter Baptist sowie Oma Gerda Raue in der Waldaer Straße kommen vor, außerdem seine Freunde Jörg Schittkowski, Oliver von Jutrzenka, Harry und Don.

Renate und Peter Baptist prägten das musikalische Großenhainer Kind: "Meine Mutter war Geigenlehrerin aus Großenhain, sie sang im Gerd-Michaelis-Chor, bevor sie bei Frank Schöbel Keyboard und Violine spielte", erzählte Rummelsnuff der SZ. Sein Vater stammt aus Berlin, war Posaunist und Bandleiter der Peter-Baptist-Combo. Die Eltern waren ständig unterwegs, ließen sich später scheiden. So wohnte Roger bei seiner Oma, einer Klavierlehrerin. Auch für ihn spielte Musik schon früh eine Rolle.

Rummelsnuff beschreibt in seinem Buch, wie er Fagott lernte, obwohl er sich mehr für die Trompete begeisterte. Mit 13 spielte er um 1980 im Gemeinschaftsorchester bzw. Pionier- und Jugendblasorchester. Das Instrument war für ihn körperlich allerdings recht schwer. Denn Roger war damals noch schmächtig und schüchtern. Und hatte schwarzes Haar. Er ging in der Pestalozzischule in die Klasse mit Töchtern aus weiteren musikalischen Familien, so mit Manuela, der Tochter von Chorleiter Jürgen Becker. Und mit Tatjana aus der Familie von Evelin und Karlfrid Winkler. Auch Fagottistin Gundula Östreich kann sich noch an Roger erinnern.

Oberstes Ziel: wieder ein ICE-Halt in Großenhain

Roger Baptist tritt mit seiner Kandidatur in so bekannte Fußstapfen wie Beppe Grillo, der in Italien als Kabarettist und Schauspieler zum Politiker wurde. Oder sogar wie der ukrainische Präsident Selenskyj, der ebenfalls Komiker ist. In Amerika eroberten neben Arnold Schwarzenegger noch weitere Schauspieler hohe politische Ämter - erinnert sei an den 40 Präsidenten der Vereinigten Staaten: Ronald Reagan.

Von Sächsische.de zu seinen Wahlzielen befragt, antwortet Roger Baptist: "Schön wäre wieder ein ICE-Halt am Berliner Bahnhof und die Wiederbelebung der Mitropa-"Bockwurschtkneipe" in selbigem Gebäude." Auch für die Erhaltung des Flugplatzes will er sich einsetzen. "Immerhin steht Großenhain größenmäßig quasi auf fast derselben Fläche wie Halle/Saale. Oder mehr als zweimal Flensburg." Rummelsnuff überlegt auch, die Kulturstätte Krone in seinem alten Wohnviertel, ein Musterbeispiel für Architektur der 50er-Jahre, wieder allen Großenhainern zur Verfügung zu stellen. Wenn er denn als Großenhainer Oberbürgermeister auch gewählt wird.