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Wieder ein Passionsspiel in Zabeltitz und Wildenhain

Am Sonntagnachmittag treten Kinder, Frauenchor und Band in den beiden Kirchen auf. Walter Lechner hatte das Stück vor 15 Jahren eingeführt.

Von Kathrin Krüger
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Kirchenmusikerin Anne Nitzsche (r.) und Gemeindepädagogin Sigrun Köster (l.) mit Kindern bei der Probe zum Passionsspiel in Zabeltitz.
Kirchenmusikerin Anne Nitzsche (r.) und Gemeindepädagogin Sigrun Köster (l.) mit Kindern bei der Probe zum Passionsspiel in Zabeltitz. © privat

Zabeltitz/Wildenhain. Als der scheidende Pfarrer Walter Lechner vor sechs Jahren gefragt wurde, was sein Vermächtnis in Frauenhain sein sollte, sagte er: "Wenn ich mir wünschen könnte, dass etwas bleibt, dann vielleicht die Reihe Tankstelle Kirche, die Gesprächsabende in der Ritterloge oder das Passionsspiel." Letzteres wird nun wieder Wirklichkeit. Kirchenmusikerin Anne Nitzsche aus Görzig leitet am Wochenende zwei Aufführungen des von Lechner geschriebenen Spiels. Seit Februar probt sie mit Gemeindepädagogin Sigrun Köster und den Akteuren zweimal pro Woche. Auch Pfarrer Lechner will am Palmsonntag bei der Wiederaufnahme seines Projektes dabeisein.

2009 hatte Lechner, der aus Österreich stammt, in der Kirchgemeinde Frauenhain/Gröditz/Nauwalde mit dem Passionsspiel zur Osterzeit begonnen. Es ist vergleichbar dem Krippenspiel zu Weihnachten - Spielszenen und Musik wechseln sich dabei ab. "Es ist kein Musical, aber ich war immer davon begeistert", sagt Anne Nitzsche, die zweimal als Teilnehmerin mitmachte. So hat sie 18 Christenlehrekinder, Jugendliche und Konfirmanden aus Walda, Wildenhain, Zabeltitz und Umgebung begeistern können, mitzumachen. "Zwei Mal wöchentlich zu proben, auch samstags, ist anstrengend", so die Beteiligten. Doch das etwa einstündige Passionsspiel sei eine schöne Einstimmung auf die Osterzeit und eine Herausforderung.


Denn auch die Band "Freunde der Musik" um den Waldaer Hobbymusiker Edmund Gnaudschun und der Zabeltitzer Frauenchor unter Ulrike Hofmann machen mit. Sie interpretieren aus der Sicht des Evangelisten Johannes die letzten Tagen Jesu, vom letzten Abendmahl bis zum Leiden und Sterben am Kreuz. Es geht um Treue und Zerrissenheit, um Liebe und Verrat, um Schuld und Neuanfang, um Glauben und Zweifeln, um Leiden und Hingabe, um Sterben und Leben, um Gewalt und wahre Macht.

Die Darsteller des Passionsspiels 2009.
Die Darsteller des Passionsspiels 2009. © SZ-Archiv

In der Kirchgemeinde Frauenhain hatte es ab 2009 eine richtige Theater-AG gegeben, die das Passions- und Krippenspiel vorbereitete. In der AG konnten alle mitmachen, eine Kirchenzugehörigkeit war nicht erforderlich. Bei den vorangegangenen Krippenspielproben war die Idee aufgekommen. "Wenn wir für Weihnachten so viel Aufwand betreiben, um die Geschichte der Geburt Jesu zu erzählen - warum dann nicht erst recht für die Geschichte vom Ende des Lebens Jesu, für die Passion? Denn so wichtig Weihnachten auch ist - der Höhepunkt des Kirchenjahres sind Karfreitag und Ostern, also Leiden, Tod und Auferstehung Jesu", hieß es damals.

Etwa 30 Kostüme wurden extra für das Stück neu geschneidert. Die Junge Gemeinde entwarf Bühnenbilder. Die Aufführungen eine Woche vor Palmsonntag 2009 erlebten etwa 200 Menschen mit, teilweise tief bewegt von Geschichte und Darstellung. Das hat sich vielen Menschen im Gröditzer Land ins Gedächtnis geprägt. Und so wird die Neuauflage an diesem Sonntag sicher mit Spannung erwartet.

  • 24. März, 15 Uhr, in der Kirche Zabeltitz, 16.30 Uhr in der Kirche Wildenhain