Großenhain
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Gefälschte Sammellisten mit schlechtem Deutsch

Vor einem Großenhainer Einkaufsmarkt wollten Rumänen Spenden ergattern. Sie wurden gefasst. Die Betrugsmasche ist nicht neu.

Von Thomas Riemer
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Mit diesen selbst erstellten „Sammellisten“ gingen Betrüger vor einem Großenhainer Einkaufsmarkt auf "Betteltour".
Mit diesen selbst erstellten „Sammellisten“ gingen Betrüger vor einem Großenhainer Einkaufsmarkt auf "Betteltour". © Quelle: Polizei

Großenhain. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes an der Radeburger Straße nahmen Polizisten aus Großenhain am Donnerstagnachmittag zwei Männer (20, 31) fest, die in betrügerischer Absicht Geld sammelten.

Nach Angaben eines Polizeisprechers gaben die beiden rumänischen Staatsbürger vor, für einen wohltätigen Zweck zu sammeln, und erbaten Geldspenden von Passanten. Doch schnell fiel auf, dass mit ihren angeblichen Sammellisten etwas nicht stimmte. Sie waren offenbar selbst erstellt worden. Zudem ergaben erste Ermittlungen, dass das Duo keineswegs von einer gemeinnützigen Organisation mit der Sammlung von Spenden beauftragt war.

Der Seitenkopf der sogenannten Sammelliste (Abbildung unten) spricht für sich. Die aufgedruckten Symbole und Flaggen sollen möglichst Echtheit vortäuschen. "Wenn man sich die Zeit nimmt und den Text liest, erkennt man am fehlerhaften Deutsch, dass da etwas nicht stimmen könnte", heißt es aus Ermittlerkreisen.

Das am Einkaufsmarkt Radeburger Straße bereits eingesammelte Geld sowie die Listen wurden sichergestellt und eine Anzeige wegen Betruges gefertigt, teilte die Polizei mit.

Die Ermittlungen sind damit aber noch nicht beendet. Denn jetzt werden Zeugen gesucht, die Angaben zu den Sammlungen machen können oder selbst Geld gespendet haben. Gesucht werden zudem Zeugen, denen ähnliche Sammlungen auch an anderen Tatorten aufgefallen sind. Sie werden gebeten, sich bei der Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer 0351 4832233 oder dem Polizeirevier Großenhain zu melden.

Die Betrugsmasche ist in Großenhain indes nicht gänzlich neu. Anfang Februar schnappte die Polizei bereits zwei mutmaßliche Betrüger auf dem Kaufland-Parkplatz auf der Riesaer Straße. Auch damals handelte es sich um zwei Rumänen (26, 28), die Geld für eine vermeintliche Hilfsorganisation gesammelt hatten. Offenbar ging es aber auch dort nicht um eine legitimierte Sammlung. Beide Tatverdächtige und deren Pkws waren zudem zur Fahndung ausgeschrieben.

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