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Fußball-Kreisoberliga: Souveräne Großenhainer Saison

Neuer Coach in Lommatzsch wird der 42 Jahre alte Dirk Benik, der zuletzt Trainer beim Radeberger SV II war.

Von Jens Jahn
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Jubel mit GFV-Kapitän Konstantin Hänsel (rechts) und Damian Haschke (Nr. 4), Stahl-Kapitän Tobias Benkenstein schlägt die Hände vors Gesicht.
Jubel mit GFV-Kapitän Konstantin Hänsel (rechts) und Damian Haschke (Nr. 4), Stahl-Kapitän Tobias Benkenstein schlägt die Hände vors Gesicht. © Matthias Kost

Großenhain. Die Messen in der Fußball-Kreisoberliga Meißen sind gesungen. Nach 17 Spieltagen steht der Großenhainer FV II als Aufsteiger in die Landesklasse Mitte fest. Die Mannen um Trainer Mike Kutsche absolvierten eine souveräne Saison. Erst am sechsten Spieltag gab es mit einem 2:2 in Berbisdorf die ersten Punkteeinbußen. Ralf Petzold schlug den Großenhainern ein Schnippchen und traf in der Schlussphase der Partie per Doppelpack zum Remis.

Die Schockstarre darüber hielt an. Am nächsten Spieltag kassierte die Kutsche-Elf ein 1:3 gegen Weinböhla. Es sollte die einzige Niederlage bleiben. Nur am 15. Spieltag leistete man sich in Garsebach noch einen Fauxpas. Beim 2:2 rettete Franz Tanner in der dritten Nachspielminute den einen Punkt. Doch die Meisterschaft war entschieden, am Ende rangieren die Großenhainer stolze zehn Punkte vor Canitz.

Geschäftsführer Alexander Gleis sagte dazu: „Wir haben uns vor der Saison nicht mit dem Thema Aufstieg der zweiten Mannschaft befasst. So etwas kann man nicht planen. Sportlich war das sehr überzeugend, was die Jungs geleistet haben. Für uns ist das Neuland, mit zwei Mannschaften in Ligen zu spielen, die so eng beieinanderliegen. Wir werden da auch Erfahrungen sammeln. Für die jungen Spieler, die aus dem Nachwuchsbereich hochkommen, ist die Landesklasse als Bewährungsmöglichkeit schon gut. Andererseits müssen wir schauen, wie die Spiele dann liegen. Ich vermute, dass es da einige Überschneidungen zwischen der ersten und zweiten Mannschaft geben wird und das wird sicher nicht ganz so einfach zu händeln sein.“

Lommtzsch überrascht

Der Aufsteiger trat mit einer gesunden Mixtur aus erfahrenen Spielern wie Konstantin Hänsel, Marcus Murek oder Ludwig Weiß sowie jüngeren Aktiven wie Max Kutsche, Nico Franke oder Nico Bredemann an. Franke und Tanner erzielten die meisten Treffer, insgesamt 20 Torschützen sprechen für eine gute Ausgeglichenheit.

Hinter den Großenhainern entwickelte sich ein Fight um die Plätze. Am Ende nahmen diese mit Canitz und dem Lommatzscher SV zwei Mannschaften ein, die diese tollen Platzierungen selbst nicht auf der Rechnung hatten. Robert Lehmann aus Canitz freute sich: „Wir hatten unsere Ziele nicht so hoch gesteckt. Umso mehr freuen wir uns natürlich. Wir werden darauf aufbauen. Es werden auch wieder einige Spieler aus der eigenen A-Jugend aufrücken.“

Mit Tom Sadowy konnte sich schon ein Youngster ins Team spielen. Die Leistungsträger um Toni Schurig, Dominic Eichwaldt oder Alexander Schamber bleiben im Team, auch der 54 Jahre alte Stammkeeper Reiko Pöschl denkt nicht ans Aufhören. Der dritte Platz im Klassement der Lommatzscher kam auch für Coach Erik Montwill überraschend: „Wir hatten zeitweise arge personelle Probleme. Ich bin mächtig stolz auf die Jungs, was sie trotzdem erreicht haben. Eine echt prima Truppe.“

Barnitz erreicht sein Ziel

Trotzdem hat der 42-Jährige seine Koffer gepackt und übernimmt in der kommenden Saison Weinböhla. Dort war der Vertrag mit Dirk Hartmann nicht mehr verlängert wurden. Neuer Coach in Lommatzsch wird der ebenfalls 42 Jahre alte Dirk Benik, zuletzt beim Radeberger SV II an der Linie.

Der Kreinitzer Toregarant René Kögler holte sich erneut die Schützenkanone der Liga. 20 Mal traf der 35-Jährige in den gegnerischen Kasten. Hinter Kögler landeten Paul Hausmann aus Zabeltitz (13 Treffer) und der Lommatzscher Jerome Wolf (12) auf dem Podest. In Tauscha hat mit Mirco Tillner ein ehemaliger Torjäger seine Töppen an den berühmten Nagel gehängt. Auch Robin Zinke beendete seine Laufbahn, bleibt aber als Jugendleiter dem Verein treu. Am letzten Spieltag freute sich der Tauschaer Nick Hoffmann über sein erstes Tor bei den Männern.

Der LSV Barnitz landete auf dem zehnten Platz. Trainer Sven Richter freute sich: „Wir wollten die Klasse halten, das ist super aufgegangen. Nun hoffe ich auf Verstärkung. Ein paar Spieler aus der Landeshauptstadt stehen auf dem Zettel.“ Mit einem blauen Auge davongekommen ist Traktor Kalkreuth, die sich als 14. gerade noch vor dem Abstieg retten konnten. „Das war ein Schuss vor den Bug. Nun gilt es daraus zu lernen und es besser zu machen“, atmete Coach Marcel Koltermann auf.

Hirschstein belohnt sich

Da die Staffel wieder auf 14 Mannschaften gekürzt wird, gibt es mit Priestewitz, Radeburg und Meißen-West drei Absteiger. Aufsteiger ist Pokalheld SV Hirschstein, der sich in einem Herzschlagfinale gegen Gröditz II durchsetzte. Gegen Deutschenbora musste zum Staffelsieg ein Dreier her. Bis zur 80. Minute führte aber der Gast mit 1:0. Marek Schönfelder gelang der Ausgleich. In der Nachspielzeit schoss Oldie Danilo Zühlke (46 Jahre) Hirschstein in die achte Liga. „Die Jungs haben sich belohnt. Nach mehr als 20 Jahren sind wir wieder oben“, sagte Trainer Enrico Michael.