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Großenhainer Fußballer starten neuen Anlauf

Der Fußball-Landesligist startet mit breiter Brust in die Saison und will wieder vorn mitspielen. Zwei Spieler verlassen den Klub.

Von Thomas Riemer
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Mittelfeldspieler Franz Häfner von Einheit Kamenz (am Ball) trainiert bereits beim Großenhainer FV.
Mittelfeldspieler Franz Häfner von Einheit Kamenz (am Ball) trainiert bereits beim Großenhainer FV. © Matthias Kost

Großenhain. Nur kurz war die Sommerpause für Spieler und Betreuer von Fußball-Landesligist Großenhainer FV. Nicht einmal einen Monat ist es her, dass die Mannschaft ihr letztes Pflichtspiel absolvierte. Danach gab es ob des viel beachteten zweiten Platzes lachende Gesichter. Aber in die Freude mischte sich auch etwas Wehmut. Denn das Team weinte dann doch ein wenig der Chance auf den Titel nach. Ein Pünktchen fehlte, um Oberliga-Aufsteiger SC Freital vom Thron zu stürzen.

Neue Saison, neues Spiel, neuer Versuch. Am Montag lud Cheftrainer Steve Dieske zum Auftakttraining auf der Jahnkampfbahn. Der Coach hatte seinen Vertrag verlängert und damit auch ein deutliches Zeichen gesetzt, dass die Vereinsziele noch nicht erreicht sind und gemeinsam weitergekämpft wird.

Noch waren zwar nicht alle Akteure beim ersten Training dabei, doch der Kader für die neue Saison nimmt Konturen an. „95 Prozent der Mannschaft sind zusammengeblieben“, sagt Vereinspräsident Andreas Vogel. Darauf ist er auch ein bisschen stolz, denn die Konstanz habe die Mannschaft in den abgelaufenen Spielserien stets ausgezeichnet.

„Auf den Jungen freue ich mich“

Zwei Abgänge gibt es zu vermelden: Tom Hartung wird in der nächsten Saison für den SC Freital auflaufen. In Großenhain war er zuletzt als zuverlässiger Spieler im Einsatz und sucht nach einer neuen Herausforderung. Auch Torwart Philipp Nufer hat den GFV verlassen. Der 22-Jährige war vor einem Jahr von Radebeul gekommen, hatte aber bei seinen wenigen Einsätzen für die Gelb-Schwarzen „ein bisschen Verletzungspech“, wie es Vogel formuliert.

Ein kleines Fragezeichen steht derzeit hinter Stefan Höer. Auch er kam 2021 nach Großenhain, schlug als bekannter Torjäger zunächst voll ein. Doch dann erlitt er einen Kreuzbandriss. „Da müssen wir jetzt den Heilungsprozess abwarten“, sagt der Vereinschef über Höer. Verzichten muss Trainer Dieske vorerst ebenfalls aus Verletzungsgründen auf Philipp Scharfe und Harty Scholz.

Auf der anderen Seite stehen drei Neuzugänge für das Landesliga-Team. Mit Franz Voigt kann ein Spieler begrüßt werden, der bei Budissa Bautzen Oberliga-Erfahrungen gesammelt hat und in der letzten Saison auf 24 Einsätze kam. Der 22-Jährige ist gelernter Mittelstürmer und ragt nicht nur wegen seiner 1,95 Meter Körpergröße heraus. „Er passt auch menschlich zu uns“, so Vogel.„Auf den Jungen freue ich mich.“

Das Saisonziel ist noch unklar

Das gilt auch für Franz Häfner. Der 30-Jährige kommt von Liga-Konkurrent Einheit Kamenz, kann auf vielen Positionen spielen. Elf Jahre war er für die Lessingstädter aktiv, absolvierte mit der Einheit auch ein Jahr in der Oberliga. „Er ist einer meiner Wunschspieler“, sagt Vogel.

Nicht minder groß ist die Freude über den dritten Neuzugang. Denn Maik Ebersbach ist ein „echter Großenhainer Junge“, wurde hier geboren und fing mit dem Fußballspielen an. Als Torhüter hat der 32-Jährige in den letzten Jahren zahlreiche Vereine „durchlebt“, spielte unter anderem beim Chemnitzer FC, dem VfB Auerbach, in Plauen und Bautzen sowie bei Erzgebirge Aue. Zuletzt stand er bei Sachsenliga-Absteiger Germania Mittweida zwischen den Pfosten. „Maik bringt eine Riesenerfahrung mit“, weiß Vogel. Und gleichzeitig hofft er auf einen „gesunden Zweikampf“ mit dem aktuellen Stammkeeper Tom Müller.

Für die Formulierung eines Saisonziels ist es noch viel zu früh. Doch Andreas Vogel macht kein Hehl daraus, dass die Truppe erneut vorn mitspielen möchte. Die Sachsenmeisterschaft wäre schon mal ein für Großenhain sensationelles Ding, was auch die gute Arbeit im Verein in den letzten Jahren auszeichnen würde. Und die Resultate seit dem Aufstieg vor fünf Jahren hätten dazu geführt, dass die Konkurrenz mit Ehrfurcht in die Röderstadt kommen. „Mittlerweile weiß jeder, wo Großenhain liegt“, sagt der Präsident.

Zweite will Landesklasse halten

Beim GFV wird man sich in der neuen Saison aber nicht nur auf die Sachsenliga fixieren. Die zweite Männermannschaft hat das Kunststück eines Doubles fertiggebracht, wurde Kreismeister und Kreispokalsieger. Und deshalb freut man sich auf die neue Spielzeit in der Landesklasse. Es dürfte auch personell ein Balanceakt werden. Das neue Trainergespann setzt sich aus Ralf Prziwara und Michael Zech zusammen. „Da wird es um den Klassenerhalt gehen“, setzt Vogel für die „Zweite“ das erklärte Ziel.

Fürs Landesliga-Team steht schon an diesem Wochenende das erste Testspiel auf dem Programm. Auf dem Sportplatz im südbrandenburgischen Kröbeln geht es gegen den VfB 1921 Krieschow. Der wurde in der vergangenen Saison immerhin Vizemeister in der NOFV-Oberliga-Süd, distanziert lediglich vom FC Rot-Weiß Erfurt. Pflichtspielstart ist am ersten August-Wochenende mit dem Landespokal, anschließend folgt der erste Spieltag in der 6. Liga.