SZ + Großenhain
Merken

Baumaterial gesucht! Wer kann helfen?

Anita Hodinka gründete jetzt die Pfötchenhilfe Großenhain und braucht nun dringend selbst Hilfe. Bevor es kälter wird, muss das Haus für die Katzen fertig sein.

Von Catharina Karlshaus
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Anita Hodinka und ihr 14-jähriger Sohn Kevin-Pascal vor der Baustelle. Für das künftige Katzenhaus, zu dem sich noch ein Freigehege gesellen soll, wird nun dringend Baumaterial benötigt.
Anita Hodinka und ihr 14-jähriger Sohn Kevin-Pascal vor der Baustelle. Für das künftige Katzenhaus, zu dem sich noch ein Freigehege gesellen soll, wird nun dringend Baumaterial benötigt. ©  Foto: Kristin Richter

Großenhain. Sie ist eine, die nicht viel darüber redet. Eine Frau mit großem Herzen und Händen, die einfach zupacken, wenn es nötig ist. Vor ein paar Wochen war es das ganz unbedingt, und so zögerte Anita Hodinka, seit Jahren bereits im Großenhainer Tierschutzverein aktiv, nicht eine Minute. Die sympathische Mutter von drei Kindern griff Manja Baumgartner von der ohnehin schon voll ausgelasteten Pfötchenhilfe Priestewitz unter die Arme und quartierte kurzerhand im Spielhaus ihres jüngsten Sohnes 20 Katzenbabys und elf erwachsene Tiere ein. "Ich wohne selbst in der Nähe des Ortes, wo die Tiere ursprünglich lebten. Es war wichtig, dem inzwischen völlig überforderten Besitzer schnell unter die Arme zu greifen, und das haben wir dann auch gern getan", erklärt Anita Hodinka.

Wie die 35-jährige Altenpflegerin - selbst im Drei-Schichtsystem tätig - betont, sei es ihr von Anfang an wichtig gewesen, die teilweise kranken und unterversorgten Katzenkinder entsprechend ihrer Bedürfnisse unterzubringen. Denn während die großen Vierbeiner inzwischen kastriert und gechipt wieder in ihr ursprüngliches Zuhause zurückgekehrt sind, werde sich der Aufenthalt des Nachwuchses bis zur Vermittlung an neue Eigentümer erfahrungsgemäß doch noch etwas hinziehen.

Zur Erinnerung: Wie schon einmal im Großenhainer Ortsteil Strauch und nahe Thiendorf geschehen, hatte der Großenhainer Tierschutzverein im Sommer davon Kenntnis erhalten, dass ein sicherlich tierlieber Mann mehr Katzen bei sich aufgenommen hat, als es ihm überhaupt möglich ist, sie zu versorgen. Erwachsene und junge Tiere, derer es aufgrund der ungehinderten Fortpflanzung von Woche zu Woche immer mehr wurden. Was der betagte Röderstädter seinerzeit sicherlich einmal gut gemeint hat, sei inzwischen mächtig aus dem Ruder gelaufen. "Meine Mitstreiterinnen waren dann vor Ort, und es hat sich leider bestätigt, dass die Situation für Mensch und Tier gleichermaßen in keinster Weise tragbar ist", erklärte Armin Krake im August im SZ-Gespräch.

Für den Vereinsvorsitzenden eine tragische Angelegenheit. Häufig, so seine Erfahrung, würden sich hinter der starken, später übertriebenen und letztlich geradezu krankhaften Hinwendung zu Tieren, kleine oder gar große menschliche Tragödien verbergen. Ein Trauerspiel, in welchem der sehr engagierte und kreisweit tätige Verein sofort 15 kleine Katzen auf dem verwilderten Grundstück eingefangen hatte. Untergebracht in der Pfötchenhilfe Priestewitz, der Katzenaufzuchtstation Coswig und eben bei Anita Hodinka, hätten die Vierbeiner zu dem Zeitpunkt eines gemein gehabt: einer dünner und verflohter als der andere, körperlich schwach, durch Würmer und anderes Ungeziefer teilweise schwer gezeichnet. 

Ein Bild, das sich inzwischen mächtig gewandelt hat. Ausgelassen toben die Zöglinge auf dem Großenhainer Grundstück umher. Das Fell der Katzenkinder ist glänzend und gepflegt, die Statur zumeist kräftig. Im wahrsten Sinne des Wortes flitzen die Hodinkaschen Pensionsgäste gesund und munter durch ihr Gehege. Eines, das jedoch von Woche zu Woche beengter wird, je mehr die Katzen wachsen und an Gewicht zulegen. Denn auch wenn längst nicht mehr alle in der Pflegestelle sind und schon vermittelt worden, wird mehr Platz benötigt. "Aus diesem Grund hat mein Mann gleich nach der Ankunft der Tiere damit begonnen, ein separates Haus zu bauen. Gleich neben dem Spielhaus befindlich, soll es künftig durch ein Freigehege miteinander verbunden sein", erzählt Anita Hodinka. Gemeinsam mit den drei Kindern werde auch in diesen Ferientagen fleißig daran gewerkelt. 

Wyatt-Julien haben die Zöglinge von Familie Hodinka ihre jetzige Behausung zu verdanken. Der fünf Jahre alte Junge stellte im Sommer kurzerhand sein Spielhaus zur Verfügung.
Wyatt-Julien haben die Zöglinge von Familie Hodinka ihre jetzige Behausung zu verdanken. Der fünf Jahre alte Junge stellte im Sommer kurzerhand sein Spielhaus zur Verfügung. © Foto: Kristin Richter

Allerdings: nicht mehr lange. Die fleißigen Handwerker könnten nach eigenem Bekunden längst schon weiter sein, aber ihnen ist inzwischen das Baumaterial ausgegangen. Da die Ehrenamtler ohnehin schon so manche Dose Futter oder einen unaufschiebbaren Gang zum Tierarzt aus der eigenen Tasche bezahlen, würde ihnen jetzt unkomplizierte Unterstützung selbst am allermeisten helfen. "Am einfachsten wäre uns mit Gutscheinen für in der Nähe befindliche Baumärkte geholfen", bekennt Anita Hodinka. Selbstverständlich freue man sich aber auch über Sachspenden oder Geld.

Wer zugunsten einer wärmenden Winterunterkunft der zahlreichen Katzenkinder einen Obolus beisteuern möchte, wendet sich bitte ganz schnell an den Tierschutzverein Großenhain, 01558 Großenhain, Alleegässchen 1, oder spendet an: Tierschutzverein Großenhain, Sparkasse Meißen, IBAN: DE 43 8505 5000 3400 002568, Verwendungszweck: Pfötchenhilfe Großenhain.