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Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

Die traditionellen Feste zum Verbrennen im Großenhainer Land müssen dieses Jahr ausfallen. Wertstoffhof oder Biotonne sind daher die einzigen Optionen.

Von Thomas Riemer
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Mitarbeiter des Großenhainer Stadtbauhofes haben am Freitag den Weihnachtsbaum auf dem Hauptmarkt zersägt und geschreddert.
Mitarbeiter des Großenhainer Stadtbauhofes haben am Freitag den Weihnachtsbaum auf dem Hauptmarkt zersägt und geschreddert. © Norbert Millauer

Großenhain. Der Weihnachtsbaum auf dem Hauptmarkt hat "ausgedient" und seinen Schmuck bereits abgelegt. Am Freitag wurde er fachgerecht vom Stadtbauhof entsorgt. Das Ganze ging rasch vonstatten. Schneller als das Heranholen und Aufstellen am 11. November. Aber so ist das nun einmal.

Vor allem für so manchen Bewohner in Neubaublöcken oder anderen Mehrfamilienhäusern indes stellt sich die Frage ganz anders: Was soll mit jenen Weihnachtsbäumen geschehen, die seit dem Fest in den Stuben der Menschen stehen bzw. standen? Die üblichen kleinen Volksfeste, bei denen die Bäumchen gesammelt und mit großem Hallo aufs neue Jahr bei einem Becher Glühwein verbrannt wurden, müssen in diesem Jahr Corona-bedingt ausfallen. Einen Garten oder eine andere Möglichkeit zum Verbrennen hat nicht jeder.

Die Großenhainer Stadtverwaltung verweist auf Informationen des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) auf dessen Homepage. "Nach uns vorliegenden Informationen des ZAOE vom Dienstag werden keine weiteren Sammelplätze und -termine als die im Abfallkalender und Internet veröffentlichten angeboten", so Rathaussprecherin Diana Schulze.

Ilka Knigge, Sprecherin des ZAOE, verweist auf die Wertstoffhöfe des Zweckverbandes. Einer davon befindet sich Am Fliegerhorst in Großenhain. "Die Wertstoffhöfe des Zweckverbandes haben wie gewohnt geöffnet", so Knigge. "Die Weihnachtsbäume können im Januar dort ohne Gebühren abgegeben werden." Allerdings könnte es dabei durchaus zu Wartezeiten kommen. Denn aufgrund von Corona muss bei einem Besuch einer Anlage ein Kontaktformular ausgefüllt werden. Um Zeit und Aufwand zu sparen, könne man das Formular jedoch schon zu Hause herunterladen und ausgefüllt mitbringen, erklärt die ZAOE-Sprecherin. "Damit können längere Wartezeiten vermieden werden." Im Abfallkalender seien zudem alle Sammelplätze in der Region Riesa-Großenhain aufgeführt. Diese können auch ganz leicht im elektronischen Abfallkalender gefunden werden. Im Radius von 20 Kilometern um Großenhain sind dies 38 Angaben - allerdings in unmittelbarer Nähe vergleichsweise wenige.

Eine weitere Möglichkeit sei, den Weihnachtsbaum über die Biotonne zu entsorgen. Ilka Knigge: "Der Baum muss zerkleinert werden; jeglicher Schmuck ist vorher zu entfernen." Er dürfe außerdem nicht neben der Biotonne abgestellt werden. "Weihnachtsgestecke gehören aufgrund des hohen Anteils an nicht kompostierbaren Bestandteilen in den Restabfallbehälter", ergänzt die Sprecherin.

Sorgen, die man übrigens mit dem Weihnachtsbaum im World Trade Center (WTC) in Dresden nicht hat. Die auf dem dortigen Vorplatz platzierte stattliche Fichte wird am Montag wieder entfernt. Doch der Baum wird nicht etwa verfeuert. Stattdessen dient er traditionell noch einem guten Zweck: Die Elefanten des Zoos Dresden dürfen die Äste „verputzen“, der Stamm ziert künftig ihr Gehege. Das hat inzwischen schon Tradition. Das World Trade Center Dresden spendet seit mittlerweile neun Jahren alljährlich den Weihnachtsbaum an die Elefanten im Zoo Dresden – trotz Mehrkosten.

Für die Großenhainer ist das leider keine Option. Der nächste Zoo ist weit entfernt - und Elefanten gibt es dort nicht.

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