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Baustart für einen besonderen Brunnen

Im Bibelland in Oberlichtenau entsteht eine Anlage, die dafür sorgt, dass es auch in trockenen Zeiten genügend Wasser gibt. Und das ist noch nicht alles.

Von Heike Garten
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Vincent, der Sohn von Bauleiter Sandro Worowsky, zeigt, was in die Schatulle für die Grundsteinlegung des Tochni-Brunnens in Oberlichtenau kommt. Klaus Wenzlaw und Stephan Rachel von der ausführenden Firma UBK schauen interessiert zu.
Vincent, der Sohn von Bauleiter Sandro Worowsky, zeigt, was in die Schatulle für die Grundsteinlegung des Tochni-Brunnens in Oberlichtenau kommt. Klaus Wenzlaw und Stephan Rachel von der ausführenden Firma UBK schauen interessiert zu. © Matthias Schumann

Oberlichtenau. Es ist ein aufregender Tag für die Mitarbeiter des Bibellandes in Oberlichtenau und einige Mitarbeiter der Firma UBK Tiefbau. Sie starteten am Montagvormittag den Bau für ein besonderes Projekt. Im Bibelland entsteht ein kleines Theater mit Flüsterbogen und einem sogenannten Tochni-Brunnen. Damit soll eine weitere Attraktion für Besucher geschaffen werden. "Ich bin froh, dass es mit dem Bau vorangeht", so Maik Förster, Geschäftsführer des Bibellandes.

Auf einen besonderen Gast mussten die Oberlichtenauer an diesem Tag aber verzichten. Maik Förster hatte den zypriotischen Botschafter in Berlin Andreas Hadjichrysanthou zu dem Ereignis eingeladen, doch dieser musste aufgrund eines Ministerbesuchs absagen. "Ich wäre gern gekommen", teilt er in einem Antwortschreiben mit. Er verspricht allerdings, dass er das Bibelland später einmal besuchen wird, vielleicht zur Einweihung der neuen Anlage. Er begrüßt, dass gerade mit solchen Projekten der europäische Gedanke gefördert werde.  

So sieht ein Tochni-Brunnen aus, wie es einige in Zypern gibt.
So sieht ein Tochni-Brunnen aus, wie es einige in Zypern gibt. © privat

Die Idee für die Zisternenanlage mit kleinem Theater hat Maik Förster schon lange. Spätestens als er auf einer Reise nach Zypern einen  Tochni-Brunnen entdeckte, nahm der Plan klare Formen an. Der Name Tochni-Brunnen kommt daher, dass es auf Zypern einige dieser Brunnen gibt und ein besonderer davon im kleinen Ort Tochni steht. Bei diesem Brunnen wird das Wasser aus einer Zisterne entnommen, in der der Niederschlag gesammelt wird. So haben die Leute in den heißen Regionen Europas dafür gesorgt, dass immer genügend Wasser vorhanden war. 

Auf dem Gelände des Bibellandes fanden die Verantwortlichen für den Bau der Zisterne ein geeignetes Grundstück auf einer Fläche zwischen dem Verwaltungsgebäude und der Museumsscheune. Die Zisterne selbst liegt unterirdisch, unter einer Fläche von rund 100 Quadratmetern. In ihr sammelt sich das gesamte Regenwasser, das im Bibelgarten anfällt. Die Fläche darüber wird komplett umgestaltet. Es entsteht ein kleines rundes römisches Theater mit drei Rängen und einem Flüsterbogen in der Mitte. Flüsterbogen deshalb, weil das Theater so angelegt wird, dass ein Sprecher in der Mitte recht leise reden kann und trotzdem auf allen Plätzen zu verstehen ist.

Deutsch und zypriotische Münzen in der Schatulle

Das gesamte Projekt kostet 100.000 Euro. Es wird mit 60.000 Euro über das Leader-Programm gefördert. Die restlichen 40.000 Euro muss das Bibelland selbst aufbringen. Den Bau der Zisterne einschließlich des kleinen Theaters hat die Firma UBK aus Haselbachtal übernommen. Das Unternehmen hat schon Erfahrungen mit solch einem Projekt mit Flüsterbogen. Im Naturschutzzentrum Königsbrück errichtete es einen ähnlichen Bau.

Zur Grundsteinlegung hatte Vincent, der Sohn von Bauleiter Sandro Worowsky, eine ganze besondere Ehre. Er befüllte die Schatulle, die später  in die Erde versenkt wurde. In der Schatulle befinden sich ein Olivenholzkreuz aus Jerusalem, ein Flyer des Bibellandes, die Mitgliederliste des Vereines, ein Artikel der Sächsischen Zeitung, eine Beschreibung des Vorhabens sowie deutsche und zypriotische Münzen. 

Noch vor der Grundsteinlegung hatte die Firma UBK mit dem Bau begonnen. Denn es musste auch eine Mauer an der Grundstücksgrenze, die einzustürzen drohte, erneuert werden. "Die neue Mauer steht schon, jetzt ist der Tochni-Brunnen dran", erklärt Maik Förster.  Wenn alles nach Plan läuft, könnten Zisterne und Theater noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Dann hat der Bibelgarten eine weitere Attraktion, die sich in die anderen Angebote einreiht. Und vielleicht kommt ja auch der Botschafter nach Oberlichtenau.

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