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Haltestelle und Kreisverkehr

Auf Lösungen für mehr Sicherheit beim Warten auf den Bus haben die Gamiger lange gewartet. Nun werden sie doppelt belohnt.

Von Heike Sabel
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Die Haltestelle in Gamig wird dieses Jahr umgestaltet.
Die Haltestelle in Gamig wird dieses Jahr umgestaltet. © Norbert Millauer

Man muss sich eine Haltestelle nur lange genug wünschen, dann bekommt man auch gleich noch einen Kreisverkehr dazu. So kann man die Situation für Dohnas Ortsteil Gamig zusammenfassen.

Problem: Gefährliche Stelle

Hauptproblem sind die Bushaltestellen. Eine befindet sich direkt an der Straße, auf der an dieser Stelle theoretisch 100 km/h gefahren werden dürfen. Sie ist die meistfrequentierte, in Stoßzeiten stehen hier bis zu 60 Leute, vor allem Mitarbeiter der Rehabilitationsstätte Gut Gamig. Weitere Bushaltestellen befinden sich im Umkreis von etwa hundert Metern. Für Kraftfahrer kommt die Unübersichtlichkeit der Kreuzung dazu. Die Hauptstraße ist die zwischen Dohna und Sürßen. Wer also aus Richtung Bosewitz/Röhrsdorf kommt, muss warten, um aber zu sehen, ob was kommt, sehr weit vorfahren. Ähnlich ist es für denjenigen, der von Sürßen kommt und in Richtung Bosewitz will, der muss dem aus Dohna Kommenden die Vorfahrt lassen, sieht ihn aber erst sehr spät. Die Stadt Dohna sieht noch ein verkehrsrechtliches Problem: Die Hauptstraße ist erst Kreisstraße und führt dann auf eine Gemeindestraße. Das sei ungewöhnlich, sagt Bürgermeister Ralf Müller (CDU). Der Fußweg von Dohna ist schon vor einigen Jahren gebaut worden und wird auch von Radfahrern gern genutzt. Die sind damit schon auf der sicheren Seite. Nun soll auch für die, die am Gut Gamig in den Bus steigen bzw. aussteigen, und danach für die Kraftfahrer mehr Sicherheit geschaffen werden.

Die Haltestelle in Gamig wird dieses Jahr umgestaltet, nächstes Jahr soll auf der unübersichtlichen Kreuzung ein Kreisverkehr gebaut werden. 
Die Haltestelle in Gamig wird dieses Jahr umgestaltet, nächstes Jahr soll auf der unübersichtlichen Kreuzung ein Kreisverkehr gebaut werden.  © Norbert Millauer

Erste Lösung: Haltestelle

Die neue Haltestelle wird seit vorigem Jahr geplant und soll zwischen August und Dezember dieses Jahres gebaut werden. Darüber freut sich vor allem Gut Gamig. „Eine endlich zeitgemäße Bushaltestelle wäre für unsere Mitarbeiter ebenso wünschenswert wie für unsere Gäste“, sagt Geschäftsführerin Katja Frühauf. Aber auch die Gorknitzer profitieren von der sicheren Haltestelle. Zu ihr gehören ein fünf Meter breiter Busfahrstreifen, der in der Zufahrt zum Gut beginnt und in der Kreuzung wieder auf die Kreisstraße mündet. Bei der Wartefläche wird daran gedacht, dass ausreichend Platz für Passagiere mit Rollstuhl, Rollatoren oder auch mit Kinderwagen ist. Der Platz soll auch dafür reichen, am Bus eine Rampe anzulegen, heißt es vom Landkreis. Der Umbau sollte dann auch gleich dafür genutzt werden, die Haltestellen der verschiedenen Buslinien in diesem Bereich zusammenzuführen, sagt Bürgermeister Ralf Müller (CDU).

Zweite Lösung: Kreisverkehr

Beim Betrachten der Verkehrssituation wurde klar: Eine ordentliche Haltestelle allein löst die Probleme nicht. Die Situation ist nicht nur unübersichtlich, sondern auch gefährlich, schätzt das Landratsamt ein. So kam man auf die Idee, ein Kreisverkehr könnte die Lösung sein. Der soll jedoch erst nächstes Jahr gebaut werden, Vorrang habe das Projekt Haltestelle. Die Gamiger sind skeptisch. Schließlich haben sie lange auf die barrierefreie Haltestelle gewartet, die immerhin auch fast eine halbe Million Euro kostet – mit Ausstattung und Beleuchtung. Und nun soll das mit dem Kreisverkehr so schnell gehen?