Der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz hat für einen Eklat gesorgt. Oder vielmehr der Hallenbetreiber der neuen Ballsportarena. Die Partie am Freitagabend zwischen dem abstiegsbedrohten Gastgeber und dem Sechsten ASV Hamm-Westfalen wurde in der 16. Minute beim Stand von 6:6 abgebrochen, nachdem der Versuch gescheitert war, in einer 15-minütigen Unterbrechung das Problem mit dem Hallenboden zu lösen.
Die beiden Schiedsrichter Lutz Pittner und Christian Moles hatten auf dem im deutschen Profihandball einmaligen blauen Glasbodenbelag einige zu glatte Stellen ausgemacht und sahen die Sicherheit der Spieler gefährdet. Offenbar zurecht. „Ja, der Abbruch ist berechtigt, bevor sich hier drei Spieler das Kreuzband reißen“, sagte Dresdens Kreisspieler Norman Flödl.
Die betreffenden Stellen im Boden waren jeweils rund um die runden Hülsen aufgetreten, in denen für anderen Sportarten wie Volleyball oder Badminton die Verankerungen für die Netze eingelassen werden. Ob der Hallenbetreiber bei der Reinigung der Stellen ein neues Mittel verwendet hat, konnte am Freitag keiner seriös beantworten. Das Problem trat in dieser Saison erstmals auf. „Als wir vormittags trainiert haben, war alles noch in Ordnung. Aber beim Spiel war es wirklich extremst glatt“, sagte HC-Coach Cristian Pöhler.
Ob das Spiel wiederholt wird, entscheidet der Spielleitungsausschuss der Handball-Bundesliga. Nur wenn die Dresdner nachweisen können, dass höhere Gewalt für den Abbruch verantwortlich ist, wäre eine Neuansetzung laut Spielordnung der HBL nachvollziehbar. Entscheidet der Ausschuss, dass es sich um einen fehlerhaften Spielfeldaufbau handelt, verliert Dresden die Partie am grünen Tisch.
„Ich habe mich mit den Verantwortlichen des ASV Hamm-Westfalen beraten. Sie wollen sich das überlegen, ob sie dazu bereit wären, noch einmal hierherzukommen. Wir sind natürlich alle geschockt“, sagte HC-Manager Karsten Wöhler. Offen ist auch, wie der Verein mit den verkauften Tickets umgeht, von denen etwa 2.000 abgesetzt wurden. „Wird das Spiel wiederholt, behalten die wohl ihre Gültigkeit“, sagt Wöhler. Das ist nach diesem peinlichen Vorfall aber mehr als fraglich.