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Heidenau: Künftig Rewe-Lebensmittel im Real?

Die Tischendorf-Gruppe bekommt eine weitere Erlaubnis. Der Gebäude-Eigentümer hält sich weiter bedeckt zu seinen Plänen und damit auch zu Globus.

Von Heike Sabel
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Hinter den Kulissen von Real wird hart über die Zukunft verhandelt. Jetzt ist wieder eine Entscheidung gefallen.
Hinter den Kulissen von Real wird hart über die Zukunft verhandelt. Jetzt ist wieder eine Entscheidung gefallen. © Daniel Schäfer

Die Leute machen ihren Ostereinkauf bei Real in Heidenau. Ob sie das auch nächstes Jahr noch hier machen bzw. welcher Name dann über dem Markt steht, ist offen. Jetzt gibt es eine weitere Entscheidung, die jedoch eine mögliche Richtung andeutet.

Aktueller Favorit im Rennen um den Heidenauer Real ist der Investor Tischendorf. Er hat 63 Real-Standorte, darunter Heidenau, übernommen. Nachdem das Bundeskartellamt Anfang März die Übernahme bestätigt hat, wurde eine weitere Frage geprüft. Dabei ging es darum, wer künftig Tischendorfs Märkte beliefern darf, um die 63 Standorte zu sichern. Ist dafür eine Einkaufskooperation mit Rewe als einem der größten Händler notwendig oder wird der Mittelstand berücksichtigt?

Grundlage für die Bewertung durch das Bundeskartellamt war einzig, ob das Tischendorf-Konzept unternehmerisch nachvollziehbar ist oder ob es alternative Angebote gibt. Mit Rewe hat Tischendorf bereits einen entsprechenden Vertrag ausgehandelt. Das Kartellamt ist deshalb zu dem Ergebnis gekommen, dass es kein anderes Modell gibt, das tragfähig genug erscheint, um die Standorte zu erhalten. Das heißt, führt Tischendorf den Heidenauer Markt unter welchem Namen auch immer weiter, gibt es hier Rewe-Lebensmittel.

Die Menge macht's

Neben Rewe hatten auch andere mittelständische Lebensmittel-Einzelhandelsunternehmen Interesse an der Zusammenarbeit mit der Tischendorf-Gruppe bekundet. Ausschlaggebend für die Zustimmung des Bundeskartellamtes war, dass der Lieferant auch die entsprechende Menge bereitstellen kann. Neue mittelständische Wettbewerber könnten nur ein beschränktes Volumen aufweisen. Da die Unterstützung durch die frühere Konzernmutter Metro künftig entfällt, fiel die Entscheidung für Rewe.

Die Kette erhöht damit ihre Stellung im Einzelhandel. Das nimmt das Bundeskartellamt nach Abwägung in Kauf. Es bezieht sich dabei auf seine Entscheidung, andere Real-Standorte an Edeka und Kaufland vergeben zu haben.

Globus hatte immer noch Interesse

Ist Globus damit für Heidenau keine Option mehr? Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) zufolge habe Globus nach wie vor Interesse an Heidenau. Die Frage wird sein, wie sich der Münchner Immobilienfonds als Eigentümer des Heidenauer Real-Markt-Gebäudes entscheidet.

Alles war das Bundeskartellamt genehmigt, kann, muss aber nicht so kommen. Zudem stellt sich immer noch die Frage, wie die Fläche von Real künftig genutzt wird. In der Form wie bisher mit dem großen Markt und dem Geschäften drumherum oder als Shop-in-Shop mit also mehr kleineren Geschäften. Ein entsprechender Antrag auf Vorbescheid zum Umbau liegt bisher in der Stadt Heidenau nicht vor. Gestellt werden muss er vom Eigentümer des Gebäudes.