Kamenz
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Historiker nach langer Krankheit verstorben

In Pulsnitz war er eine Institution, wenn es um historische Fragen ging. Rüdiger Rost wurde 76 Jahre alt.

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Der Pulsnitzer Historiker Rüdiger Rost ist verstorben.
Der Pulsnitzer Historiker Rüdiger Rost ist verstorben. © privat

Pulsnitz. Wohl kein anderer kannte sich in der Pulsnitzer Stadtgeschichte so gut aus wie Rüdiger Rost. Der Pulsnitzer starb jetzt kurz vor seinem 77. Geburtstag, am 6. Juni nach langer Krankheit.

Dabei hatte seine Lehre noch gar nichts mit dem Thema Geschichte zu tun. Die Ausbildung fing er einst in der Apotheke an. Bald suchte er sich jedoch eine neue Fachrichtung und studierte an der Museumsfachschule. Auch am Schauspielunterricht fand er großes Interesse.

Von 1971 bis 1986 betrauten ihn die Pulsnitzer Stadtväter mit der Leitung des Pulsnitzer Kulturhauses. Kurze Zeit später wurde er zum Stadtrat für Kultur ernannt. Hier und im Kulturhaus fand er sein Arbeitsfeld, konnte kreativ und innovativ wirken, organisierte die unterschiedlichsten Veranstaltungen, Konzertreihen, Tanz- und Seniorenveranstaltungen. Er gehörte zu den Gründern einer Laienspielgruppe, führte Regie und wirkte gern selbst schauspielerisch mit bei der Aufführung von Märchen im Kulturhaus und zu den Nikolausfesten.

Schließlich absolvierte Rüdiger Rost auch noch ein Fernstudium für Geschichte an der Berliner Humboldt-Universität. Diesem Wissensdurst verdankte er bis zuletzt seine große Achtung und Popularität als Diplom-Historiker. Sobald irgendwo eine offene Frage zur Historie auftauchte, suchten alle den Kontakt mit ihm.

Zahlreiche Aufsätze und Veröffentlichungen in Zeitungen, Broschüren und Büchern tragen seine Unterschrift. In den Jahren 1976 bis 1990 schrieb er die Chronik für die Stadt Pulsnitz. Ausgehend von seinem reichhaltigen Wissen hielt er auch zahlreiche Vorträge und verlieh ihnen neben dem historischen auch gern ein amüsantes Gepräge. Beim Aufbau des Pulsnitzer Stadtmuseums 1994 in der Goethestraße leistete er wesentliche fachliche Unterstützung. 

Für seine vielen erbrachten Leistungen erhielt er im Rahmen des Neujahrsempfangs im Jahr 2003 die Ehrenmedaille der Stadt Pulsnitz als Würdigung und Dank. Die Stadtverwaltung versichert: „Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.“ (er/SZ)