Sebnitz
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Bürgermeister fordert weiteren Nationalpark-Dialog

Hohnsteins Stadtchef Daniel Brade sieht in der Vorderen Sächsischen Schweiz spezielle Probleme. Und die sollen auch auf den Tisch.

Von Anja Weber
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Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) sieht in der Vorderen Sächsischen Schweiz andere Probleme und will deshalb auch eine Dialog-Runde mit dem Nationalpark.
Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) sieht in der Vorderen Sächsischen Schweiz andere Probleme und will deshalb auch eine Dialog-Runde mit dem Nationalpark. © Daniel Förster

Bereits zwei Dialogrunden mit dem Nationalpark haben stattgefunden, so am 6. September in Sebnitz und am 21. November in Bad Schandau. Nach diesen Veranstaltungen sollte für Hohnstein, Lohmen, Rathen und Wehlen ein drittes Forum stattfinden, fordert Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). In der Vorderen Sächsischen Schweiz gebe es andere Themen als in der Hinteren Sächsischen Schweiz zu besprechen, sagt er.

Er kritisiert zudem, dass das zweite Forum in Bad Schandau parallel zur Stadtratssitzung in Hohnstein am 21. November stattgefunden hatte. "Der Stadtratstermin steht schon seit einem Jahr fest. Ein Schelm, der Böses dabei denkt", so der Hohnsteiner Stadtchef. Deshalb lädt er die Macher der Gesprächsforen nun nach Hohnstein ein. Die Burg als Veranstaltungsort stünde zur Verfügung.

Fast die Hälfte Hohnsteins ist Schutzgebiet

Hohnstein ist jene Stadt im Landkreis, in der ein ziemlich hoher Flächenanteil unter Schutz steht. In Zahlen heißt das: Fast die Hälfte, genau 45 Prozent der Gemeindefläche ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegen pro Kommune nur 26 Prozent der Fläche im Landschaftsschutzgebiet. Veränderungen wie zum Beispiel Neubau oder Umbau von Gebäuden sind, wenn überhaupt, nur eingeschränkt möglich. Die Verfahren dazu können sich Jahre ziehen.

Weitere 22 Prozent der Fläche liegen im Nationalpark Sächsische Schweiz. Landschaftsschutzgebiet und Nationalpark schränken aufgrund der Festlegungen und Verordnungen die Entwicklung im Gemeindegebiet sowie die der Kommune und von Hauseigentümern ein. Denn bei manchen Gebäuden ist das Schutzgebiet bis an die Gebäudekanten ausgewiesen.

Es gebe auch ganz konkrete Themen, so unter anderem der Weiterbau der Schwarzbachbahn in Richtung Kohlmühle, der aus Naturschutzgründen noch nicht genehmigt ist. Ein weiteres prominentes Beispiel ist der Klettergarten am Burgfelsen der Burg Hohnstein. Das Vorhaben wurde durch die Landesdirektion abgelehnt. Auch eine Klage der Stadt Hohnstein vor dem Verwaltungsgericht blieb erfolglos. Dazu kommen diverse Anträge auf Radwege so unter anderem im Polenztal, die ebenfalls allesamt aus Naturschutzgründen abgelehnt wurden. Zudem geht es um mehr Parkplätze in Hohnstein oder etwa ein Parkhaus an der Bastei. Die Liste der Themen für eine dritte Dialogrunde dürfte damit ziemlich lang werden.

Bürgermeister machen Druck für Wanderwege

Außerdem kündigte Brade er an, dass die deutsch-tschechische Bürgermeisterkonferenz im Januar 2024 eine Sternwanderung vorbereitet. Damit wolle man der Forderung, mehr grenzüberschreitende Wanderwege im Nationalparkgebiet zu eröffnen, noch mehr Druck verleihen. Das war bereits Thema einer Bürgermeisterkonferenz Anfang November auf der Burg Hohnstein. Vor allem die tschechischen Bürgermeister wünschen sich in Sachen grenzüberschreitende Wanderwege mehr Unterstützung. Auch das könnte Thema einer dritten Dialogrunde mit dem Nationalpark in Hohnstein sein.