Sebnitz
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Wichtige Trasse ins Sebnitztal noch immer dicht

Die Bergstraße im Hohnsteiner Ortsteil Goßdorf ist stark gefährdet. Weitere Teile des Straßenrandes sind den Steilhang hinab abgestürzt.

Von Anja Weber
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Es gibt wohl kaum noch Hoffnung für die schnelle Verbindung ins Sebnitztal. Weitere Teile vom Straßenrand sollen abgestürzt sein.
Es gibt wohl kaum noch Hoffnung für die schnelle Verbindung ins Sebnitztal. Weitere Teile vom Straßenrand sollen abgestürzt sein. © Daniel Schäfer

Der Goßdorfer Berg bleibt wohl das Sorgenkind in der Stadt Hohnstein. Die kommunale Verbindungsstraße von Goßdorf nach Kohlmühle ist vor allem eine schnelle Trasse für diejenigen, die ins Polenztal und weiter nach Bad Schandau wollen. Doch seit November 2020 ist die Trasse dicht. Inzwischen werden die Sorgen lauter, dass die Straße gar nicht mehr zu halten ist.

Der Grund für die Sperrung ist, dass weite Teile des Straßenrandes komplett abgebrochen sind. Als Ursache sah die Stadt Hohnstein, dass die Straße in den letzten Monaten stark befahren war. Als an der Kreisstraße Sense von Hohnstein nach Porschdorf gebaut wurde, war die Trasse über Goßdorf eine der Umleitungsstrecken. Tonnenschwere Holzlaster, sogar Reisebusse haben sich den eigentlich auf 7,5 Tonnen beschränkten Goßdorfer Berg hinab und hinauf gequält. Hunderte Fahrzeuge haben die schmale Straße als kurze Umleitung von Hohnstein nach Bad Schandau genutzt.

Für die Sanierung muss die Stadt nun allein aufkommen. 273.000 Euro hat Hohnstein dafür eingestellt und auf eine 90-prozentige Förderung gehofft. Die wird es in der Höhe aber nicht geben. Deshalb könnte für die Stadt der Eigenanteil weiter steigen. Der Straßenabgang wurde nicht als Hochwasserschaden eingestuft. Damit bekommt die Stadt auch kein Geld aus diesem Topf. "Die Straße ist einfach abgerutscht", sagt Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Und nun muss man sehen, woher Zuschüsse für die Sanierung kommen. Deshalb wird die Straße wohl auch so schnell nicht wieder geöffnet werden können.

Unkomplizierte Reparatur ist nicht möglich

Die instabile Böschung erlaubt keine kurzfristige und unkomplizierte Reparatur des Schadensbereichs. Da die Trasse schon immer gefährlich ist, wurde nach dem Absturz des Straßenrandes ein Baugrundachten in Auftrag gegeben. Und das besagt, es wird ziemlich schwierig, die Straße in diesem Bereich wieder instand zu setzen. Im Planungsbüro wurden bereits einige Varianten durchgespielt. So wurde zum Beispiel untersucht, ob der Bereich wieder mit Großbohrpfählen wie nach dem Hochwasser 2013 gesichert werden könnte. Dafür müsste dann auch großes Gerät angefahren werden. Dafür reicht der Platz in diesem Bereich nicht aus. Und kleinere Bohrpfähle können nicht verwendet werden, da der Baugrund fast nur aus Geröll besteht.

Inzwischen scheint klar, die Straße muss in Richtung Hang verlegt werden. Gleichzeitig muss dieser mit einer Stützwand stabilisiert werden. Wenn die Straße verlegt wird, muss der Hang abgebaggert werden, heißt, der Naturschutz hat hier ein Wort mitzureden. Und dessen Forderungen könnten die Sanierung noch verteuern. Darüber hinaus befinden sich in dem Bereich auch private Grundstücke. Doch gemacht werden muss etwas. Das steht auch für Ortsvorsteher Matthias Harnisch fest. "Es müsste endlich losgehen. Der Schaden ist bereits noch größer geworden. Der Starkregen im Sommer hat ganze Arbeit geleistet. Das Loch wird immer größer", sagt er. Infolge des Straßenabbruchs könnten nun noch weitere Teile nachrutschen. Dass wiederum bringt die Abwasserleitung in Gefahr, die ebenfalls unter der Straße verläuft.