Sohland . Neugierigen Blicken sind die Bauarbeiter ausgesetzt, die den neuen Hort hinter der Sohlander Frühlingsberg-Grundschule errichten. Schließlich wollen die Schüler wissen, wie das Gebäude aussieht, in dem sie sich künftig nachmittags aufhalten werden. Inzwischen ist das auch schon recht gut zu erkennen. Denn der Rohbau wächst Tag für Tag.
Baustart für das Projekt der Gemeinde war im August dieses Jahres. Seitdem wurden die Baugrube ausgehoben, die Bodenplatte hergestellt und dabei etliche Leitungen verlegt. Dabei gab es unerwartete Schwierigkeiten. Wie Bürgermeister Hagen Israel (parteilos) berichtet, wurden im Baugrund Lehmfelder gefunden, sodass Erdreich auszutauschen war. Während mit so etwas immer gerechnet werden muss, traf ein anderes Problem alle Beteiligten völlig unvorbereitet: Der Planer, der das Projekt bis zum Abschluss begleiten sollte, starb plötzlich. „Dadurch kam das Vorhaben ins Stocken“, berichtet Hagen Israel. Inzwischen ist ein neues Ingenieurbüro gefunden und der Bürgermeister optimistisch, dass der Rohbau wie geplant bis zum Jahresende fertig wird. Dann werden sofort die Fenster und Türen eingesetzt. Die Dachdecker-Arbeiten sind von der Gemeinde auch schon vergeben. „Ziel ist es, nahtlos mit dem Innenausbau weitermachen zu können“, betont Hagen Israel.
Heizung mit Erdwärme
Demnächst starten Bohrungen für eine Erdwärmeheizung. Sie ist Bestandteil des Heizungskonzeptes für die bestehende Schule und den neuen Hort, der mit dem Altbau durch einen Gang verbunden wird. Während der zurückliegenden Sommerferien ist im Schulgebäude bereits die Heizungsanlage modernisiert worden. Installiert wurde eine sehr effiziente Gas-Brennwert-Therme. Sie versorgt künftig beide Gebäude mit Wärme – zusammen mit der Erdwärmeheizung.
„Der neue Hort soll 2020 in Betrieb gehen, eventuell mit Beginn des neuen Schuljahres“, kündigt der Bürgermeister an. Das ist Voraussetzung dafür, dass im Schulhaus die geplanten Umgestaltungsmaßnahmen erfolgen können, zum Beispiel eine teilweise eine Neuaufteilung der Räume, die Verbesserung des Brandschutzes und die Schaffung einer zentralen Garderobe. Dafür muss der Hort ausziehen, der bisher mehrere Räume im Schulhaus nutzt.
Nachfrage stark gestiegen
Der Neubau bietet nach der Fertigstellung auf zwei Etagen Platz für rund 150 Kinder. Er wird gebraucht, weil die Nachfrage nach Hortplätzen in der Gemeinde Sohland stark gestiegen ist. Bisher müssen in der Schule etliche Räume doppelt genutzt werden; vormittags für den Unterricht, nachmittags für die Hortbetreuung. Das ist künftig nicht mehr nötig.
Insgesamt investiert die Gemeinde Sohland rund drei Millionen Euro in die Arbeiten auf dem Gelände der Frühlingsberg-Grundschule in Nähe des Stausees. Davon fließen zwei Millionen Euro in das neue Hortgebäude – die Hälfte davon sind Fördermittel – und eine Million in den Altbau.
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