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Gelebtes "Handwerk mit Laib & Seele"

Die Bäckerei - Konditorei Krause in Lauta feiert am 16. April 70 Jahre ihres Bestehens – und es gibt neue Zukunftspläne.

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Links: Verena und Hubert Krause, die die Bäckerei - Konditorei in 3. Generation geführt haben; rechts Jungmeister Stefan Krause mit Ehefrau Mandy – die Gegenwart und die Zukunft der Bäckerei Krause, die weit über Lauta hinaus bekannt ist.
Links: Verena und Hubert Krause, die die Bäckerei - Konditorei in 3. Generation geführt haben; rechts Jungmeister Stefan Krause mit Ehefrau Mandy – die Gegenwart und die Zukunft der Bäckerei Krause, die weit über Lauta hinaus bekannt ist. © Foto: Christine Primpke

Von Christine Primpke

Lauta. Ganz gewiss wird der heutige 16. April 2021 in der Firmengeschichte der Lautaer Bäckerei Krause einen besonderen Platz erhalten, denn es gibt einen freudigen, keinesfalls alltäglichen Anlass zu feiern: das 70. Geschäftsjubiläum eines Stück für Stück gewachsenen und nun zu einem der führenden der Region zählenden Familienunternehmens.

Eröffnet wurde die Bäckerei am 16. April 1951 durch Herrmann Laube und seine Frau Elli. Ihm folgten von 1961 bis 1990 Gerda und Manfred Krause. Hubert und Verena Krause leiteten in der 3. Generation die Bäckerei von 1990 bis März 2015. Am 1. April 2015 übernahm Jungmeister Stefan Krause mit Ehefrau Mandy die Bäckerei. In all diesen sieben Jahrzehnten seit 1951 hat sich das Geschäft, entsprechend der Nachfrage nach seinen Waren, stetig vergrößert und einen guten Namen landauf, landab erarbeitet.

Großes „Danke“ ans Team

Ein solch bedeutendes Jubiläum wie die Siebzig-Jahr-Feier ist Anlass zur Freude und zum Feiern, aber auch Anlass für das Geleistete und Geschaffene „Danke“ zu sagen. Deshalb ist es den jungen Geschäftsleuten Stefan und Mandy Krause (und gleichermaßen dem Altmeister Hubert Krause mit Gattin Verena) eine Herzensangelegenheit, den zuverlässigen Mitarbeitern ein großes Dankeschön zu übermitteln: „Jeder einzelne von ihnen leistet sein Bestes und hat seinen Anteil am Unternehmens-Erfolg.“

Mittlerweile gehören 41 Mitarbeiter zum Bäckereiteam. Besonders in schwierigen Zeiten wie jetzt in der Corona-Pandemie zeigt es sich um so deutlicher, welch großen Wert es hat, zuverlässige Leute an seiner Seite zu haben, die zum Unternehmen stehen und die es durch ihre persönliche Einsatzfreude, Motivation, Kreativität und Loyalität jeden Tag stärken. Das ist der größte Garant für zufriedene Kunden und Partner. Es gibt ein symbolisches Familienrezept: „Zusammenkommen ist ein Beginn. Zusammenbleiben ein Fortschritt. Zusammenarbeiten ein Erfolg!“

Nach 1990 wurde es rasant

Natürlich richtet sich an einem solchen Tag der Blick auch einmal zurück; lässt man das Bisherige Revue passieren. Altmeister Hubert Krause erinnert mit ein wenig (berechtigtem!) Stolz an Marksteine der Bäckerei-Geschichte: „Es war eine sehr bewegende Zeit. Es war nicht einfach, immer «am Ball» zu bleiben und klug zu investieren.“ Aber genau das ist den Krauses immer wieder gelungen. So im Jahre 1990, als die erste Zweigstelle eröffnet wurde – im ehemaligen Schmuckladen in der Mittelstraße, dem heutigen Eisladen. In der Bäckerei im Hauptgebäude waren derweil noch Maschinen aus der Zeit um 1940 im Einsatz. Hier tätigte Hubert Krause seine erste größte Investition in zeitgemäße Technik. Mit sehr viel Herzblut geschaffen, wurde am 11. Februar 2002 die Filiale im ehemaligen „Süd-Pförtner“ des vormaligen Aluminiumwerkes, nun im Zuge der Rygol-Betriebsaufnahme, im Werksgelände eröffnet – in der Innenausstattung mit Zeitzeugen zur Erinnerung an den einstigen Aluminiumstandort. 2007 folgte die nächste Filiale im neuen Lidl in Lauta-Nord. Das Landwarenhaus KKK Lauta-Dorf wurde von Anfang an beliefert – auch Hohenbocka.

Am 1. April 2015 war es Zeit zur Übergabe des Staffelstabs an die nächste, die 4. Generation, die jetzt in die Verantwortung nachrückte. Stefan Krause übernahm das Unternehmen mit damals 17 Beschäftigten und Altmeister Hubert. Mit viel Schwung und Elan gingen Jungmeister Stefan Krause und seine Frau Mandy die Aufgaben an. Wieder wurde Neues geschaffen: Mit großem Engagement ins Leben gerufen, folgte nur vier Wochen nach dem Stabwechsel die neue Filiale im Rewe-Markt Lauchhammer. Stefan Krause erinnert sich genau an diesen „Sprung ins kalte Wasser“, der mit einer relativ großen Investition einher ging. Das war die erste eigene Herausforderung, ein riesiger Meilenstein: mit neuen gewerblichen Maschinen und neuem Fuhrpark. Ab November 2015 kam ein Verkaufsmobil zum Einsatz, welches alle umliegenden Wochenmärkte mit frischen Backwaren versorgte. Kurz darauf wurde ein neuer Partner gewonnen: die Belieferung des NP-Marktes in Hosena begann im Mai 2016. Die Geschäftserweiterungen setzen sich fort: Man richtet im Jahr 2018 in Senftenberg im Nettomarkt eine weitere Filiale ein, und im Oktober 2020 wird im Diska-Markt in Bernsdorf eine Filiale geschaffen.

„Die Übernahme der Bäckerei Köhler (in Bröthen, d. Red.) ab Januar 2021– das war unsere größte Herausforderung“, schätzen Stefan und Mandy ein. Das bedeutet nun, in zwei Produktionsstätten (also in Lauta und in Bröthen) tätig zu sein. Das verlangt unter anderem eine kluge Disposition des Personals, eine Optimierung aller komplexen Arbeitsabläufe und einen ausgefeilten Tourenplan.

„Seenlandbrot“ mit Leinöl

Aber nun noch ein paar Worte zu dem, was den guten Ruf der Krauses begründet hat, trägt und weitertragen wird: die (Back-) Waren; stets frisch und appetitlich. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Bäckerei Krause schon über viele Jahre das Thema „Gesunde Ernährung“ fest in ihre Geschäftsstrategie integriert hat. Man stellt sich auf Kundenwünsche nach Spezialbrot und -brötchen ein – mit regionalem Flair; unter anderem mit dem „Lausitzer Seenlandbrot“, das seinen typisch-unverwechselbaren Charakter frischem Leinöl verdankt. Heute zählen rund 20 Brot- und rund 40 verschiedene Brötchensorten zum ständigen Angebot. Bei Mischbrot erreichen die Produktionszahlen täglich 500 bis 550 Stück. Am Wochenende klettern die Brot-Zahlen auf 700 bis 750 Stück. Bemerkenswert ist auch, dass die alten Familienrezepte treu von Generation zu Generation weitergegeben werden, ergänzt durch saisonale Angebote und Erweiterungen.

Jungmeister Stefan Krause hat wohlüberlegte Zukunftspläne: „Stillstand kennen wir keinen. Man muss am Ball bleiben, mit der Zeit gehen. Ständig sind neue Geschäftsideen gefragt. Wir tüfteln und diskutieren mit meiner Frau oft bis spät in die Nacht, um gemeinsam die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Derzeit liegt das Augenmerk vor allem darauf, die nächste Erweiterung vorzubereiten. Im Sommer 2021 soll eine 110-m²-Filiale gemeinsam mit dem neuen Netto-Markt in Lauta-Nord eröffnen – mit ansprechender Innen- und Außengastronomie. Die Bäckerei Krause lebt „Handwerk mit Laib & Seele“ – und das auch in den (mindestens!) nächsten 70 Jahren.