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Leidenschaft für gutes Recht – und Sport

Der Rechtsanwalt Michael Malz feiert dieses Jahr das 20-Jahr-Jubiläum seiner eigenen Hoyerswerdaer Kanzlei.

Von Mirko Kolodziej
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Michael Malz in seiner Hoyerswerdaer Kanzlei im SWH-Haus an der Bautzener Allee.
Michael Malz in seiner Hoyerswerdaer Kanzlei im SWH-Haus an der Bautzener Allee. © Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Manchmal erklärt der Hoyerswerdaer Rechtsanwalt Michael Malz einem Mandanten oder einer Mandantin, welche juristischen Optionen ihnen offenstehen und wird im nächsten Augenblick gefragt, wofür er sich denn entscheiden würde: „Ich erwidere immer, dass es ja nicht um mich geht und sie mir sagen müssen, was sie wollen“, erzählt der 53-Jährige. Er sehe sich, sagt er, als Dienstleister für die Mandanten. Dass bedeutet am Ende auch, dass sie das letzte Wort haben müssen.

Das doppelte „M“

Malz ist spezialisiert auf Zivil-, Straf-, Arbeits-, Verkehrs- sowie Grundstücksrecht und feiert dieses Jahr ein rundes Jubiläum. Zwanzig Jahre lang ist er inzwischen im eignen Anwaltsbüro tätig. Im März 2001 tat er sich zunächst mit seiner Kollegin Katrin Kiefel zusammen, trat als Sozius in die neu gegründete Kanzlei Kiefel & Malz ein. Man fand sie damals in der Friedrichsstraße. Die Sozietät bestand einige Jahre, die längste Zeit jedoch übt er seinen Beruf nun unter dem Logo mit den Initialen seines Vor- und seines Zunamens aus – ein M in klassischer Form, das andere M darunter gespiegelt.

Malz ist in Hoyerswerda aufgewachsen, hat im Sommer 1986 an der damaligen Lessing-EOS sein Abitur abgelegt. Schon im Herbst zuvor hatte er seinen Studienplatz für die Jurisprudenz in der Tasche. „Für mich stand eigentlich immer fest, dass ich etwas mit und für Menschen tun wollte“, schildert er. Seine Eltern hätten ihn und die beiden Geschwister zwar durchaus streng, aber auch sehr liberal erzogen: „Es war jeder mit seinen Stärken und Schwächen geachtet.“ Eine der Stärken von Michael Malz lag bereits damals im Umgang mit Anderen. Schon mit 14 hatte er den ersten Schein als Trainer in der Leichtathletik. Das Engagement im Sport sollte später auch einer der Gründe dafür sein, nach dem Studium nach Hoyerswerda zurückzukommen.

Grundsolides Wissen bekommen

Ausbilden lassen hat er sich an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Das Studium begann 1989. „Wir haben noch mit DDR-Recht angefangen“, erinnert sich Michael Malz. Das erste Staatsexamen 1994 und das zweite Staatsexamen 1998 hatten dann natürlich das bundesdeutsche Recht zur Grundlage. Grundsolides Wissen habe er vermittelt bekommen, sagt Michael Malz, vor allem im Strafrecht. In der jüngeren Historie der Rechtswissenschaftlichen Fakultät von Jena war schließlich die Staatsanwalts-Ausbildung Schwerpunkt.

Das Arbeitsleben begann dann für den Hoyerswerdaer in der Kanzlei Oehlmann, Thasler, Hansen mit Hauptsitz in Mühlhausen. Thomas Hansen hatte 1995 ein Büro in Hoyerswerda eröffnet und nahm den frischgebackenen Kollegen unter seine Fittiche. Von ihm lernte Michael Malz unter anderem, dass es, sei ein Fall auch noch so schwierig, wichtig ist, zwischen Beruf und Privatleben zu trennen. Die schwierigen Dinge im Büro lassen könne er bis heute ganz gut, sagt Malz. In den 20 Jahren gab es jedoch schon das eine oder andere richtig herausfordernde Mandat. Michael Malz erzählt von zwei Klienten. Der eine hatte unversehens durch einen Unfall im Zusammenhang mit seinem Beruf eine Klage am Hals, dem anderen war seine DDR-Opferrente gestrichen worden.

„Hier weiß ich, was ich habe“

Beide Prozesse konnte Malz gewinnen. „Das waren rechtschaffene Bürger, die meines Erachtens nach viel erlebt haben. Sie haben sich jeweils für andere eingesetzt und sollten dafür bestraft werden“, sagt der Anwalt. Am liebsten, erklärt er, seien ihm Fälle, bei denen eine außergerichtliche Einigung gelingt – auch, wenn ihm ein Prozess laut den Buchstaben und Zahlen des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes mehr einbringt. Sein Büro hat Michael Malz mittlerweile im 15. Jahr im heutigen SWH-Haus an der Bautzener Allee. Als er einzog, leuchteten vom Dach des einstigen Gästehauses noch die Buchstaben LBW – für Lausitzer Braunkohle Wohnungsgesellschaft. Und auch, wenn er inzwischen aus privaten Gründen in die Nähe von Dresden gezogen ist, hat er die Kanzlei in seiner Heimatstadt belassen. „Hier weiß ich, was ich habe“, sagt Malz. Das trifft nicht nur auf den Beruf zu. Die Sportleidenschaft ist ebenso geblieben. Und so engagiert sich der Anwalt seit vielen Jahren im Vereinsvorstand des Sportclubs Hoyerswerda.